Dienstauswahlverfahren im Grid
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In den meisten Unternehmen hat sich der Einsatz von rechenintensiver Informationstechnologie (IT) bereits als für den Geschäftsbetrieb unverzichtbar erwiesen. Gerade in kleinen, mittelständischen Unternehmen rechtfertigen die der Bereitstellung von aufwendiger IT gegenüberstehenden Kosten jedoch nur selten die vollständige Abdeckung des potentiellen, maximal erwarteten Bedarfs von Ressourcen wie Speicher und Rechenleistung. Eine Lösung ist das hinter dem Schlagwort On-demand Computing (ODC) stehende Konzept, mit dem Unternehmen für einen dynamischen Markt besser gerüstet sind: IT soll einerseits entsprechend des variablen Bedarfs der Unternehmung in ihrer vollen Leistungsfähigkeit zur Verfügung stehen und andererseits ausschließlich dann Kosten verursachen. ODC realisiert die technische Möglichkeit, nur einen Teil der IT-Dienste selbst bereit zu stellen und den variierenden, zusätzlichen Bedarf von einem Fremdanbieter über eine Internet-basierte Schnittstelle (das „Grid“) zu beziehen. Kritisch betrachtet erhöht sich bei Einsatz des On-demand Computings jedoch der Abhängigkeitsgrad von den externen Anbietern, welche die Dienste bereitstellen. Denn sind die entsprechenden Dienste nicht rechtzeitig („just-in-time“) einsetzbar und damit nicht bedarfsgerecht in die eigenen Prozesse integrierbar, kann es zu folgenschweren, Existenz bedrohenden Betriebsunterbrechungen kommen. Das Buch identifiziert die Dienstauswahl als eine Phase dieser Dienstbeschaffung im Prozess eines digitalen Güteraustauschs. Bisher wird dieser Phase im Prozess des elektronischen Gütertauschs wenig Bedeutung geschenkt. Die redundante Verfügbarkeit von (homogenen) IT-Diensten und -Ressourcen motiviert jedoch die Notwendigkeit ihrer Untersuchung. Für das Verfahren der Dienstauswahl stehen prinzipiell mehrere Ansätze zur Verfügung, die sich in der Verteilung der Dienstauswahlinstanzen und den eingesetzten Auswahlkriterien unterscheiden. Zur Untersuchung der Dienstauswahl wird daher ein Marktmodell vorgestellt, das einen Vergleich von verschiedenen Dienstauswahlverfahren in einer Simulation zulässt.