Die Verfassung als strukturelle Kopplung von Politik und Recht
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Eine Verfassung, “verfasst” laut klassischer politikwissenschaftlicher Demokratietheorie, ein politisches Gemeinwesen, indem Regularien geschaffen werden, an die sich ein jeder halten muss. Aus dem Blickwinkel der Luhmannschen Systemtheorie heraus betrachtet, dient eine Verfassung dazu, “[.] eine Form einzurichten, die doppelt lesbar ist, von zwei Seiten her unterschiedlich gehandhabt werden kann, ohne dass daraus laufend unlösbare politische Konflikte entstehen” (Luhmann 2002: 392). Im vorliegenden Buch wird der Versuch gewagt, das politische Mehrebenensystem der Europäischen Union, in die systemtheoretischen Annahmen von Luhmann einzuordnen. Es wird der Frage nachgegangen, inwieweit Luhmann`s Postulat der strukturellen Kopplung des politischen Systems und des Rechtssystems durch die Verfassung, seine Entsprechung auf der Ebene der Europäischen Union findet. Dieses Buch ist vor allem für all jene interessant, die mit Luhmann`s Systemtheorie vertraut sind und ihren Einsatz als politikwissenschaftliches Analyseinstrument zu schätzen wissen. Darüber hinaus versucht diese Arbeit, durch den europarechtlichen Bezug, rechtssoziologisch interessierten Juristen und anderen Wissenschaftlern, einen angenehme, abwechlungsreiche Lektüre zu sein.