Der Lohn der Angst
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Die Propheten und Vordenker der »neuen« Ökonomie verheißen eine Zukunft ungeahnter Möglichkeiten, frei von den Zwängen der alten Lohnarbeit und ehemaliger staatlicher Bevormundungen. Aber dort, wo auf dem Weg zu diesem Ziel der »Umbau« des Sozialstaates vorangetrieben wird, offenbaren sich schnell die Schattenseiten einer Unternehmung, die dem Einzelnen Zug um Zug die Solidarität und den Schutz der Gesellschaft entzieht, ihn ökonomischen Interessen verfügbar macht und damit einer ungehemmten Form kapitalistischer Verwertungszwänge unterwirft. Die Autoren dieses Bandes analysieren eine Politik, die diesen Veränderungen aktiv Vorschub leistet, zeigen, wie das »Unternehmen Staat« privaten ökonomischen Interessen dienstbar gemacht wird und dabei seinen Charakter massiv verändert: Von einer historisch erkämpften, auf das Gemeinwohl verpflichteten Errungenschaft hin zu einer Institution, die den »Begleiterscheinungen« dieses neuen Regimes, der Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung und Armut, zunehmend mit Zwang und Härte begegnet. Die mit Pierre Bourdieu konzipierten und im jetzt neu aufgelegten Band aufgeworfenen wissenschaftlichen und politischen Fragestellungen und Anliegen haben bis heute weiter an Aktualität und Brisanz hinzugewonnen.