Nun saugt und kaut 'mal schön! Mundgesundheit von Anfang an
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Das wäre doch gelacht, wenn die Mundgesundheit in Deutschland innerhalb der Spitzenklasse nicht noch eine Stufe besser werden könnte! Eine Reduktion des DMFT-Wertes um 60 % wie bei den 12-Jährigen in den letzten zehn Jahren - dies wäre auch ein erstrebenswertes Ziel für die Erstklässler (6- / 7-Jährige). Bei der letzten von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e. V. (DAJ) in Auftrag gegebenen Studie Epidemiologische Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe 2004 war die Reduktion der Karies bei den 6- / 7-Jährigen im gleichen Zeitraum zwar erfreulich, aber mit 25 % doch vergleichsweise gering ausgefallen. Zur Verbesserung der Situation wollte die DAJ mit ihren Tagungen 2006 einen Beitrag leisten und Unterstützung zur Förderung der Mundgesundheit von Anfang an geben. Im Fokus zahnmedizinischer Gruppenprophylaxe stehen bisher Kinder und Jugendliche in Einrichtungen (Kindergärten, Schulen), die nach § 21 SGB V betreut werden. Oftmals ist der Zeitpunkt der Prophylaxeimpulse mit Kindergarteneintritt schon zu spät, etliche Zähne sind bei den Kindern bereits geschädigt. Hier gilt es, die Angebotspalette zukünftig zu erweitern. Dazu bieten sich Schwangere und Hebammen (als deren Betreuerinnen) als „Basiszielgruppen“ wie auch Säulings- / Kleinkindgruppen an. Sie können ebenfalls nach § 21 SGB V im Rahmen der Gruppenprophylaxe betreut werden, da das Gesetz davon spricht, dass die Zielgruppen „vorrangig“ in Gruppen (d. h., es gibt auch Ausnahmen) zu betreuen sind. Welche Möglichkeiten gibt es, und ab welchem Alter macht es bei Säuglingen / Kleinkindern überhaupt Sinn, auf die Kinder selbst einzuwirken; wie können Betreuungspersonen (Eltern, Erzieher, Hebammen) erreicht und für ihre Aufgaben im Prophylaxebereich qualifiziert werden? In dem vorliegenden Tagungsband schildern Fachleute aus den Bereichen Pädagogik, Ernährungswissenschaft, Psychologie, Dental Public Health, Sprachheilpädagogik, Soziales und Zahnmedizin ihre anschauliche und praxisnahe Sicht und Herangehensweise auf die genannten Zielgruppen. Die Workshopberichte geben Einblicke und Anregungen für „zauberhafte“ Elternsprechstunden, die Planung eigener Prophylaxeprogramme und die Erreichbarkeit von Eltern in so genannten besonderen Lebenslagen. Alle Beispiele der Beiträge dieses Tagungsbandes machen Mut, in der eigenen (Landes-) Arbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege die bisherige Vorgehensweise zu festigen bzw. neue Impulse zu setzen.