Englisch-deutsche Sprachimporte
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Anglizismen finden in vielen Lebensbereichen Verwendung und gehören teils bereits fest zum deutschen Wortschatz. Bislang waren solche Entlehnungen vor allem Gegenstand linguistischer Untersuchungen. Soziologisch interessant sind dagegen die außersprachlichen Faktoren und Bedingungen des Sprachkontakts und die Auswirkungen auf die Kommunikation der betroffenen Sprachgemeinschaft. Ziel dieser interdisziplinären Analyse ist es daher die sozio-kulturelle Dimension sprachlicher Interferenzprozesse aufzuzeigen. Dabei geht die Autorin, Angelika Söhne, von der Annahme aus, dass Sprache keine von Sprechern unabhängige Existenz zukommt, sondern ein soziales Phänomen ist, dass durch den Gebrauch als Kommunikationsmittel von den Sprachakteuren variiert und verändert werden kann. Nach einer Übersicht über die verschiedenen Interferenzarten und den aktuellen Forschungsstand befasst sie sich mit den sozio-kulturellen Faktoren wie Globalisierung und Bilingualität und den Folgen der Anglizismenverbreitung. Konkret wendet sie in ihrer Analyse die soziologische Handlungstheorie der rationalen Handlungswahl auf das Sprachphänomen Entlehnung an, und erklärt, wie die steigende Zahl der Anglizismen im Wortschatz als nicht-intendierter Effekt aus individuellen aber systematisch erfolgenden Wahlhandlungen von Sprechern hervorgehen kann.