Eltern sein - wie geht das?
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Gerade in der heutigen Zeit scheint das öffentliche Interesse an Familien und Kindererziehung enorm zu sein. In unserer schnelllebigen und werteunsicheren Gesellschaft werden Fragen und Themen zur Kindererziehung innerhalb der Familie immer wieder laut – nicht nur von Eltern, sondern auch von Pädagogen, Politikern, Wirtschaftexperten und Fernsehproduzenten. Eltern fragen sich zunehmender, welche Kompetenzen sie ihren Kindern mitgeben müssen, welche Erziehungsmethoden sie anwenden sollen und vor welcher Situation sie stehen, wenn sie Fehlentscheidungen getroffen haben. Darauf versuchen Pädagogen in jeglicher Form zu reagieren: Die Zahl der angebotenen Elternkurse steigt unaufhaltsam und immer mehr Erziehungsratgeber besiedeln den Markt der Medien. Die Politik hat zögerlich die Unsicherheiten der Eltern zur Kenntnis genommen und ein förderndes und stärkendes Handeln eingesehen: Die Sprache ist vom verbesserten Elterngeld, von Lokalen Bündnissen für Familien, von Mehr-Genarations-Häusern und Eltern-Kind-Zentren, welche vom Staat unterstützt und mitfinanziert werden. In diesem Zug sind auch die Arbeitgeber aufgefordert, Familien zu stärken und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Selbst das Fernsehen hat das Gebiet der Kindererziehung für sich entdeckt und schickt „Super-Nannys“ und „Super-Mamas“ in deutsche Kinderzimmer. In dieser Arbeit soll vor allem geklärt werden, wie das heutige Familienleben in der Risikogesellschaft aussieht und wie die Erziehungshilfe der Super Nanny den Bedarf der Familien auffangen und decken kann. Dazu wird im ersten Teil das heutige Leben von Familien, im Vergleich zum Familienleben in den 50er Jahren näher beleuchtet und existierende Erziehungsunsicherheiten und Bedarfe an Unterstützung der Eltern aufgezeigt. Im 3. Kapitel sollen wichtige Erziehungsprinzipien, wie der Erziehungsstil und die Elternkompetenzen, welche in der heutigen Zeit, durch Studien belegt, als am vorteilhaftesten für die Eltern-Kind-Beziehung und für die kindliche Entwicklung gelten, zusammengetragen werden. Im Anschluss folgt die Vorstellung und Untersuchung des Super-Nanny-Konzepts vom Fernsehsender RTL. Vor allem die zugrundeliegenden pädagogischen Ansätze und die angewendeten Methoden werden anhand von zwei Fallbeispielen näher betrachtet. Der bisher zu verfolgende Diskurs zum Erziehungskonzept „Die Super Nanny“ soll ausführlich dargestellt und seine einzelnen Argumente auf ihre Standhaftigkeit hin überprüft werden. Ob sich die mediale Anleitung zum glücklichen Familienleben nun als sinnvoll und wirksam ergibt, wird die Schlussfolgerung aufzeigen.