Der Kindergarten aus der Sicht der Eltern
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Die öffentliche Betreuung von Kindern vor dem Schuleintritt hat sich in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Trennung in zwei autonome Staaten getrennt voneinander entwickelt. Über 40 Jahre später, mit der politischen Wende zu Beginn der 90er Jahre, musste somit begonnen werden, die beiden in vielen Bereichen differierenden Betreuungssysteme in Einklang zu bringen. Die vorliegende Studie befragt ein reichliches Jahrzehnt nach der politischen Wende Eltern in beiden Teilen Deutschlands nach ihrer Sicht auf den heutigen Kindergarten und untersucht damit, inwiefern die Eltern im Zuge des Transformationsprozesses die Tagesbetreuung in Ost und West als einheitlich oder differierend erleben und beschreiben. Insbesondere werden dabei die auf den Kindergarten bezogenen Einstellungen und Wertvorstellungen der Eltern in den Blick genommen, die sich in ihren Orientierungen gegenüber dem Kindergarten niederschlagen. Drei theoretisch begründete Dimensionen von Orientierungen - Hilfeorientierung, Dienstleistungsorientierung und Kooperationsorientierung - die Eltern als Haltung bzw. Einstellung gegenüber der Tagesbetreuung einnehmen können, wurden dazu vorerst in einer Pilotstudie (N = 126) als Konstrukt formuliert und in Form von Items zu ihrer Überprüfung per Fragebogen erhoben. Die Pilotstudie diente damit in erster Linie der Erstellung des Konstrukts der Orientierungsdimensionen sowie seiner externen Validierung, welche über die Suche nach Zusammenhängen zu weiteren Elternvariablen in Angriff genommen wurde.