Beschneidung im Geheimbund
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In Sierra Leone sind neun von zehn Frauen genital beschnitten. Verantwortlich dafür ist die Bundo Society, ein weiblicher Geheimbund. Die Tradition unterliegt einem strengen Tabu. Kritiker der weiblichen Genitalbeschneidung wurden in der Vergangenheit mehrfach Opfer von Gewalt. Die Autorin hat die Dimensionen dieser Tradition, die sich vertrauten Erklärungsmustern weitgehend entzieht, in dem westafrikanischen Land Sierra Leone recherchiert. Auf dieser Grundlage beschreibt sie anschaulich, welche Faktoren die Tradition stärken und welche Formen von Widerstand es gegen sie gibt. Die weibliche Genitalbeschneidung gilt seit der vierten UN-Weltkonferenz der Frauen 1995 international als „schädliche Praktik“. Betroffen sind weltweit schätzungsweise 130 Millionen Frauen. Doch Ablehnung allein hilft nicht. Erst mit der Kenntnis regionaler Hintergründe wird ein bedachter Umgang und eine sensible Unterstützung und Förderung lokaler Initiativen gegen die weibliche Genitalbeschneidung möglich.