Die keine Rolle spielen
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Wie kommt es, dass Filme mit und über behinderte Menschen als unterhaltsam, ja oft auch geradezu belustigend empfunden werden? Das ist die zentrale Frage, der Julia Ney in ihrer aufschlussreichen Untersuchung nachgeht. Dass sie ihre Erkenntnisse nicht wissenschaftlich verschraubt, sondern in saloppen Formulierungen und Redewendungen darbietet und dabei gelegentlich sogar soweit geht, Menschen mit äußerlich nicht sichtbaren Behinderungen als „Edelkrüppel“ zu apostrophieren, ist weder ein Zeichen von Oberflächlichkeit oder Überheblichkeit, noch pseudowissenschaftliche Effekthascherei. Es ist Ausdruck der kritischen Distanz, welche die selbst betroffene Autorin sich in jahrelanger und intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik erarbeitet hat. Dieses Buch soll als Hilfsmittel für Menschen verstanden werden, die bereit sind, ihren Blick von Scheuklappen zu befreien, Rollenschablonen zu durchschauen und Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungsarten in Unterscheidung zu nicht behinderten Behinderten-Darstellern als leistungsstarke Schauspieler zu erkennen. Joscha Beckmann hat mit 8 Fotos die visuelle Annäherung des 'Normalen" an den Menschen mit Behinderung nachgezeichnet - von der Wahrnehmung des Rollstuhls zum Erkennen des Menschen.