Aufgaben im Biologieunterricht
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In der Weiterentwicklung der Aufgabenkultur wird - insbesondere seit den Ergebnissen der deutschen Schülerinnen und Schüler in den internationalen Vergleichsstudien TIMSS und PISA - eine Möglichkeit gesehen, den Biologieunterricht in Deutschland zu verbessern. Aufgaben gelten als ein entscheidendes Element für das Lernen im Biologieunterricht, da sie nachweislich die Effektivität von Informationsaufnahme- und Informationsverarbeitungsprozessen von Lernenden beeinflussen. Das Ziel der Weiterentwicklung der Aufgabenkultur wirft die Frage nach geeigneten Ansatzpunkten für Veränderungen auf. Bisherigen kritischen Einschätzungen der Aufgabenkultur liegen jedoch keine abgesicherten empirischen Befunde zugrunde. Im Rahmen des DFG-Projektes „Aufgaben im naturwissenschaftlichen Unterricht“ wurde eine Analyse des Einsatzes von Aufgaben im Biologieunterricht der Sekundarstufe I durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie, in welcher neben einer kategorienbasierten Videoanalyse auch Leistungstests und Fragebögen zum Einsatz kamen, zeigen, dass die im Biologieunterricht der Sekundarstufe I eingesetzten Aufgaben vorwiegend einen geringen kognitiven Anspruch haben. Insbesondere die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, Probleme zu lösen und ihre Ergebnisse ausführlich zu verbalisieren, werden mit den eingesetzten Aufgaben nur unzureichend gefördert. Neben einer Beschreibung des Status quo ermöglichen die Befunde auch Rü, ckschlüsse auf die Lernwirksamkeit verschiedener Ausprägungen des Aufgabeneinsatzes. Es zeigt sich, dass insbesondere Schülerinnen und Schüler mit wenig Vorwissen von einem umfangreicheren Aufgabeneinsatz profitieren.