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Wer nicht hören will, muss fühlen? - Zwang in öffentlicher Erziehung

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Mit Blick auf die Jugendhilfe ist eine spürbare Renaissance des Zwangs auf der Ebene der Konzepte und Maßnahmen verbunden – die geschlossene Unterbringung in der Jugendhilfe ist (nicht nur in Hamburg) wieder im Aufwind; Glenn-Mills artige Trainingscamps, Time-Out Räume u. v. m. zeigen, dass die u. a. von Jens Weidner (1997) geforderte zeitgemäße und realistische Alternative zur unprofessionellen, „freundlichen Weichspülerbehandlung, die die kritischen Tat- und Opferfragen ausklammert“ (ebd: 18) im Trend liegt. Nun sind weder die mediale und politische Thematisierung der Jugend als gefährliche Gruppe, der mit Grenzziehung, Zwang und Ausschluss begegnet werden muss, noch die darauf folgenden immer wiederkehrenden politisch-medialen Forderungen nach entsprechenden Maßnahmen besonders neu (vgl. Stehr 2002; Heinz 2003: 7). Neu – und darum geht es u. a. in diesem Heft – ist zum einen die kritisch-verhaltene bis offene Zustimmung von Seiten der Jugendpolitik, Jugendarbeit und von Experten, wie sie sich etwa in der 14. Shell Jugendstudie (2002) wiederfindet, die eine bestimmte Gruppe Jugendlicher ausmacht, bei der es „zuallererst um eine strenge Setzung von Grenzen [gehen muss], weil diese (auch besonders gewalterfahrene) Gruppe keine andere Sprache versteht oder verstehen will“ (ebd.: 21). C. W. Müller (2004) bringt es demgegenüber auf den Punkt: „Waren viele Pädagogen und Jugendpolitiker früher einmal davon ausgegangen, dass die Jugendphase der passagere und lustvolle Durchgang zu neuen Ufern wäre, so sieht es jetzt aus, als wollten wir Jugend als eine Krankheit betrachten und befürchten, die es zu therapieren gilt” (ebd.: 65). Und, so könnte man ergänzen, bei dieser ‚Therapie’ stellt sich die Frage nach den legitimen Mitteln erneut. SCHWERPUNKT-Beiträge: Timm Kunstreich: Zwang in öffentlicher Erziehung. Einladung zur Diskussion; Burkhard Müller: Zum Themenheft „Zwang“ – ein offener Brief; Mathias Schwabe: Zwang in der Erziehung und in den Hilfen zur Erziehung; Susanne May und Michael May: Pädagogik als Subjekt-Subjekt-Dialektik denken. Eine Antwort auf Mathias Schwabe; Sabine Pankofer: Beziehung durch oder trotz Zwang? Ambivalente Erfahrungen aus dem pädagogischen Alltag geschlossener Unterbringung von Mädchen; Helga Cremer-Schäfer: Populistische Pädagogik und das „Unbehagen in der punitiven Kultur“. FORUM-Beitrag: Joachim Weber: Über Gewissenlosigkeit. Einige Gedanken im Anschluss an den Mord in der Justizvollzugsanstalt Siegburg

Parameters

ISBN
9783893704385
Publisher
Kleine

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Book variant

2007

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