Skill premia & supply chains
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Die Globalisierung der Märkte ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten mit einer zunehmenden Transnationalisierung der Produktion in grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten einhergegangen, die auch im Deutschen mit dem Begriff Supply Chain erfasst wird. Die Bildung von Supply Chains ist in der Regel ein vertikaler Disintegrationsprozess, der einerseits als Fragmentation (alias Outsourcing oder Offshoring) in dem Sinne beschrieben wird, dass ein Übergang auf den Bezug von Vorleistungen unabhängiger Hersteller aus dem Ausland stattfindet. Andererseits sind Supply Chains gleichwohl als eine integrierte Produktionsform zu betrachten, da die Produktionsprozesse deutlich stärker koordiniert werden als es bei Lieferantenbeziehungen in vertikaler Differenzierung der Fall wäre. Während über Arbeitsmarktwirkungen der Verlagerung von Produktion viel diskutiert wird, sind die Lohn- und Beschäftigungseffekte dieser hybriden Organisationsformen der Produktion noch wenig beachtet worden. Auffällig ist allerdings, dass etwa gleichzeitig mit der Bildung von Supply Chains eine stärkere Lohnspreizung in Form zunehmender Skill Premia stattgefunden hat, und zwar sowohl in führenden Industrieländern als auch in den meisten Entwicklungsländern. Auf den ersten Blick scheint die traditionelle neoklassische Handelstheorie kaum in der Lage zu sein, diese empirisch beobachtbaren Entwicklungen zu erklären. Entsprechend einem analytischen Trend, der sich auch in anderen Bereichen der ökonomischen Forschung zeigt, ist man generell zu Modellen mit unvollkommenem Wettbewerb übergegangen. Allerdings tut man sich in der ‚neuen Handelstheorie‘ und ‚neuen Wirtschaftsgeografie‘ mit der Analyse von fragmentierten Produktionsprozessen schwer. Wirtschaftsgeografische Modelle reduzieren Wertschöpfungsketten in der Regel auf Linkages in regionalen Agglomerationen und erschweren damit den Blick auf transnationale Konstruktionen. Die relevanten Modelle der neuen Handelstheorie sind häufig extrem parameterintensiv und einer Verallgemeinerung nicht zugänglich. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch der Frage, ob man nicht den einfachen Rahmen der neoklassischen Handelstheorie durch geeignete Erweiterungen – etwa um Faktorspezifität und ricardianische Technologieunterschiede – so anpassen kann, dass sich damit ein differenziertes aber verallgemeinerbares Bild der Arbeitsmarktwirkungen von Supply Chains gewinnen lässt.
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Skill premia & supply chains, Dennis Drews
- Language
- Released
- 2008
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- Title
- Skill premia & supply chains
- Language
- German
- Authors
- Dennis Drews
- Publisher
- Metropolis-Verl.
- Released
- 2008
- Format
- Paperback
- ISBN10
- 3895186651
- ISBN13
- 9783895186653
- Series
- Hochschulschriften
- Category
- University and college textbooks
- Description
- Die Globalisierung der Märkte ist in den vergangenen beiden Jahrzehnten mit einer zunehmenden Transnationalisierung der Produktion in grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten einhergegangen, die auch im Deutschen mit dem Begriff Supply Chain erfasst wird. Die Bildung von Supply Chains ist in der Regel ein vertikaler Disintegrationsprozess, der einerseits als Fragmentation (alias Outsourcing oder Offshoring) in dem Sinne beschrieben wird, dass ein Übergang auf den Bezug von Vorleistungen unabhängiger Hersteller aus dem Ausland stattfindet. Andererseits sind Supply Chains gleichwohl als eine integrierte Produktionsform zu betrachten, da die Produktionsprozesse deutlich stärker koordiniert werden als es bei Lieferantenbeziehungen in vertikaler Differenzierung der Fall wäre. Während über Arbeitsmarktwirkungen der Verlagerung von Produktion viel diskutiert wird, sind die Lohn- und Beschäftigungseffekte dieser hybriden Organisationsformen der Produktion noch wenig beachtet worden. Auffällig ist allerdings, dass etwa gleichzeitig mit der Bildung von Supply Chains eine stärkere Lohnspreizung in Form zunehmender Skill Premia stattgefunden hat, und zwar sowohl in führenden Industrieländern als auch in den meisten Entwicklungsländern. Auf den ersten Blick scheint die traditionelle neoklassische Handelstheorie kaum in der Lage zu sein, diese empirisch beobachtbaren Entwicklungen zu erklären. Entsprechend einem analytischen Trend, der sich auch in anderen Bereichen der ökonomischen Forschung zeigt, ist man generell zu Modellen mit unvollkommenem Wettbewerb übergegangen. Allerdings tut man sich in der ‚neuen Handelstheorie‘ und ‚neuen Wirtschaftsgeografie‘ mit der Analyse von fragmentierten Produktionsprozessen schwer. Wirtschaftsgeografische Modelle reduzieren Wertschöpfungsketten in der Regel auf Linkages in regionalen Agglomerationen und erschweren damit den Blick auf transnationale Konstruktionen. Die relevanten Modelle der neuen Handelstheorie sind häufig extrem parameterintensiv und einer Verallgemeinerung nicht zugänglich. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Buch der Frage, ob man nicht den einfachen Rahmen der neoklassischen Handelstheorie durch geeignete Erweiterungen – etwa um Faktorspezifität und ricardianische Technologieunterschiede – so anpassen kann, dass sich damit ein differenziertes aber verallgemeinerbares Bild der Arbeitsmarktwirkungen von Supply Chains gewinnen lässt.