Optimale Selektionsprozesse für true sale collateralised loan obligations
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Ein aktives Kreditportfoliomanagement hat sich in den letzten Jahren als ein essenzieller Bestandteil der Gesamtbanksteuerung etabliert und äußert sich in einem sensitiveren Umgang mit Kreditrisiken, in einer Risikostrukturkontrolle der Kreditportfolien und in der Entwicklung von Risikosteuerungsinstrumenten, wie etwa Kreditverbriefungen, die seit dem Jahr 2000 in Deutschland vermehrt genutzt werden. Kennzeichen ist eine zunehmende Markteffizienz, wobei in vielerlei Hinsicht gegenüber traditionellen Marktsegmenten noch deutlicher Nachholbedarf besteht. Der Markt für Verbriefungen zählt inzwischen zu den dynamischsten und innovativsten Märkten mit hohen Wachstumsaussichten. Der Autor beschäftigt sich mit der Funktionsweise von Kreditverbriefungen und ihrem zielorientierten Einsatz als Risikotransferinstrument in der Portfoliosteuerung einer Bank. Den Kern der Studie bildet der Untersuchungsgegenstand der optimalen Gestaltung der Selektionsprozesse für die Zusammenstellung eines Verbriefungsportfolios aus einem Festbestand an Unternehmenskrediten, das in eine True Sale- Verbriefung eingebracht wird. Anhand eines Optimierungsalgorithmus werden die Konsequenzen verschiedener Verbriefungsstrategien für ein typisches Kreditportfolio analysiert, wobei das ökonomische Risikokapital, die regulatorische Eigenkapitalunterlegung und risikoadjustierte Performancemaße des bei der Bank verbleibenden Restportfolios als Kontrollparameter dienen. Als Besonderheit der Untersuchung wird die Erstverlusttranche der Verbriefung, das sog. First Loss Piece, mit seinem markanten Risikorenditeprofil als ein bisher vernachlässigter Bestandteil in die Betrachtung integriert. Für die Umsetzung des Optimierungsmodells sind zwei elementare Bausteine zu spezifizieren. Als konkretes Portfoliomodell dient das Kreditrisikomodell CreditRisk+, da es sich für die vorliegende Problemstellung aufgrund seiner Merkmale besonders eignet. Es werden eine theoretische Herleitung, verschiedene Erweiterungsoptionen und Risikobeitragsrechnungen jeweils nach aktuellem Stand der Forschung präsentiert. Zusätzlich wird ein Modell zur Renditeermittlung des First Loss Pieces erstellt. Während in vielen Ansätzen der Literatur eine simplifizierte Verlustzuweisung anhand der Tranchengrenzen praktiziert wird, werden explizite Wasserfallmodelle erarbeitet und in das analytische Konzept von CreditRisk+ eingebettet. Verschiedene Ausgestaltungsvarianten von Wasserfällen und deren empirische Erprobung zeigen Konsequenzen für die Rendite auf. Eine ausführliche Sensitivitätsanalyse legt Gestaltungsspielräume der Wasserfallmodelle offen.