"Soutenir notre église"
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„Die Kirchen sollen sich anstrengen, Schulen zu errichten und haben darauf zu sehen, daß die Jugend unterrichtet wird“, trug die Kirchenordnung der Französisch-reformierten Kirche ihren Kirchengemeinden auf. Bereits in Frankreich hatten die Hugenotten über ein differenziertes Bildungssystem verfügt, das durch die antiprotestantische Politik des Staates jedoch zunehmend zerstört worden war. Nachdem ihnen die Glaubensausübung in Frankreich 1685 verboten worden war, ließen sich rund 15.000 Hugenotten in Brandenburg-Preußen nieder. Die Errichtung eines eigenen Schulwesens erwies sich hier umso notwendiger, als die Einwanderer die deutsche Sprache nicht beherrschten. Zudem waren die bestehenden Erziehungsanstalten überwiegend lutherisch ausgerichtet. Ein besonders ausgedehntes Bildungsangebot entfaltete die größte der französischen Gemeinden: In Berlin zählte sie hundert Jahre nach der Einwanderung mehrere Dutzend Elementarschulen, einige Mittelschulen und ein Gymnasium, etliche Pensionate, ein Waisenhaus und ein Kinderhospital sowie ein Lehrer- und ein Predigerseminar. Mit diesem Buch legt die Historikerin und Journalistin Franziska Roosen erstmals eine umfassende Analyse des hugenottischen Erziehungssystems im Berlin des 18. Jahrhunderts vor.