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Über den Modusgebrauch im althochdeutschen Tatian aus der Sicht von Modalitäten

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Der althochdeutsche Tatian ist eine Bibelübersetzung des Neuen Testaments, d. h., der Text wird getreu der lateinischen Vorlage ins Althochdeutsche übertragen. In Bezug auf den Modus bedeutet dies, dass, wenn im Lateinischen ein Konjunktiv steht, auch im Althochdeutschen ein Konjunktiv stehen sollte. Dies wäre der Idealfall. Jedoch gibt es zahlreiche Abweichungen im Modusgebrauch. Insgesamt finden sich 544 abweichende Belege. L Förster (1895) ist der modale Sprachgebrauch im Tatian selbständig und im Allgemeinen frei von der Einwirkung des Lateinischen; er gebe somit die deutsche Eigenart recht gut wieder. Der japanische Germanist widerspricht Förster jedoch dahingehend, dass die Übersetzer frei von der Einwirkung des Lateinischen den althochdeutschen Modus gewählt hätten. Er ist der Meinung, dass die Übersetzer absichtlich einen anderen Modus wählten, und dass dies der Grund für die Modusdifferenzen ist. Aus den Untersuchungsergebnissen ergibt sich, dass unter 544 Modusdifferenzen 443 Belege (81,4%) aus der Sicht von Modalitäten erklärt werden können. Dies bedeutet, dass bei der Auswahl des Modus Modalitäten besonders in diesen 443 Belegen auf das Sprachgefühl der Übersetzer einwirkten. Mit anderen Worten: Bezüglich des Modusgebrauchs im althochdeutschen Tatian war der lateinische Urtext relevant.

Parameters

ISBN
9783830047421
Publisher
Kovač

Categories

Book variant

2009, paperback

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