Cluster im Handwerk
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Vorwort Je knapper die öffentlichen Haushaltmittel in den letzten Jahren geworden sind, desto größer wurde das Verlangen, spezifische regionalwirtschaftliche Förderinstrumente zu entwickeln. Die Devise war „weg von der Gießkanne„ und hin zur gezielten Förderung. In diesem Zusammenhang hat der Clusterbegriff einen wahren Siegeszug hinter sich: Kaum ein Bundesland fördert nicht Cluster auf die eine oder andere Weise und hofft damit, bestehende wirtschaftliche Stärken als Nukleus für den weiteren Ausbau zu nutzen. Diese Strategie ist grundsätzlich nicht verkehrt, denn wo schon Spezialisierungsvorteile bestehen, ist es einfacher, weitere Potentiale zu erschließen. Doch wenn das der Fall ist, verwundert es, wenn die Clusterförderung nur am Rande kleine und mittlere Unternehmen einbezieht und das Handwerk mit seinen vielen Betrieben gar nicht explizit berücksichtigt. Der Grund hierfür dürfte darin liegen, dass die Bedeutung von Clustern für das Handwerk bislang nicht wissenschaftlich untersucht worden ist und daher keine Informationen darüber vorlagen, wie häufig Handwerksbetriebe in Cluster einbezogen und wie diese Cluster strukturiert sind. Die vorliegende Studie schafft mit einer Analyse von Clustern, in denen Handwerksbetriebe beteiligt sind, die Grundlage, dieses Defizit zu beheben. Den Autoren gelingt es eindrucksvoll aufzuzeigen, dass im Handwerk schon seit vielen Jahrhunderten Clustererfahrungen gesammelt worden sind und viele herausragende Leistungen von Betrieben dieses Wirtschaftsbereichs auf Clusterbildung zurückgeführt werden können. Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, die Clusterförderung zukünftig auch für Handwerksbetriebe zu öffnen. Allerdings sind dafür zusätzliche Hemmnisse zu überwinden, weil die das Handwerk mit überwiegend kleinen und kleinsten Betrieben andere Teilnahmebedingungen erfüllt als mittlere und große Unternehmen. Dieser pragmatische Umgang mit der Clusterförderung soll nicht verdecken, dass Cluster als analytisches Konzept nicht besonders trennscharf sind, sondern viel dezionistischen Spielraum für die Politik belassen. Dieser Spielraum sollte aber nicht zu einer einseitig auf große Unternehmen ausgelegten Förderstrategie führen, sondern Spezialisierungsvorteile einer Region über alle Unternehmensgrößenklassen hinweg fördern. In diesem Sinne wünsche ich der Studie einen breiten Leserkreis. Gleichzeitig hoffe ich, dass weitere Forschungsprojekte zum Thema „Cluster im Handwerk“ hierdurch angeregt werden, um die Bedeutung des Handwerks im Kontext von Clustern zukünftig noch detaillierter darstellen zu können. Göttingen, im Februar 2010 Prof. Dr. Kilian Bizer Direktor des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen