Rehabilitation nach Hüftendoprothetik
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Hüftendoprothetik stellt in der modernen Orthopädie einen Routineeingriff dar und ist die am häufigsten durchgeführte Gelenkersatzoperation. In den letzten Jahren wurden zum Thema Hüftendoprothetik zahlreiche Untersuchungen mit variierenden Studiendesigns durchgeführt, wobei in medizinischen Untersuchungen der Erfolg einer Implantation häufig allein durch isolierte Gesichtspunkte, wie Lockerungsraten, Prothesenstandzeiten und Komplikationsraten definiert wurde. Die hier vorgestellte, und weitere neue Untersuchungen, welche die Auswirkungen auf die Lebensqualität mit berücksichtigten, zeigen hingegen exemplarisch die Notwendigkeit, nicht nur funktionelle und medizinische Aspekte zu betrachten. Der subjektive Erfolg einer Endoprothesenoperation hängt maßgeblich von der Beschwerdereduktion bzw. Schmerfreiheit ab, welche für mehr als 90% der Patienten das wichtigste Kriterium darstellt. Rehabilitationserfolg beginnt jedoch bereits im Vorfeld, da die Prämissen das Ergebnis determinieren. Anhand dieser Studie konnte in jedem Fall belegt werden, dass nur eine umfassende Betrachtung des Rehabilitationserfolges Aufschluss über selbigen gibt. Konsequente schmerztherapeutische Behandlung und psychologische Interventionen sollten einen ebenso hohen Stellenwert im Rehabilitationsalltag einnehmen, wie eine gezielte Trainingssteuerung im Rahmen der Sport- und Bewegungstherapie. Die Untersuchung beleuchtet ein standardisiertes orthopädisches Rehabilitationsprogramm und liefert interessante Ergebnisse über Interdependenzen medizinischer, trainingswissenschaftlicher und psychologischer Aspekte. Insbesondere in Zeiten der Einführung von DRGs und standardisierten Leitlinien im Rahmen der Qualitätssicherung stehen die Individualität und die Einzelbetrachtung eines jeden Patienten häufig hinten an. Die Studie richtet sich daher an Personen, die im Rehabilitationssektor mit betroffenen Hüftendoprothesenpatienten arbeiten und Rehabilitationserfolg multifaktoriell verstehen wollen.