Die englische Verdrengung
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Weniger als fünf Prozent der Weltbevölkerung sprechen Englisch als Muttersprache. Der Frankokanadier Michel Brûle nimmt uns mit auf den Weg des Englischen von den Anfängen auf der britischen Insel bis zur verherrlichten oder verhassten Weltsprache von heute. Schonungslos zerpflückt Brûle die Verheißungen, diese Sprache sei einfach zu erlernen, anderen überlegen und neutral. Am Schicksal der Provinz Québec – dort spricht man Französisch – schildert er, wie imperiale Politik und alltägliches Hinnehmen die Herrschaft der einen Sprache begünstigen. Angloamerikanische Selbstherrlichkeit bedrängt den Alltag der französischen Kanadier. Viele fühlen sich als „Weiße Neger“ Nordamerikas. Brûle beklagt das Schicksal der Urvölker und macht sich zu deren Fürsprecher. Sein Werk spannt gewaltige Bögen vom Völkermord an den Indianern über Aufstieg und Fall des Britischen Empire bis zum US-amerikanischen Genie der Macht. Der Autor konfrontiert den Leser mit ihrer militärischen Variante der Atom- und Napalmbomben und wendet sich dann ihrer sanften Form mit McDonald`s, Hollywood und Michael Jackson zu. Mit dem konsequent auf die Fakten gerichteten Blick und ätzender Polemik steht Michel Brûle seinem Nachbarn im Geiste, Michael Moore, in nichts nach.