DaF-Unterricht in Korea
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Zu den akzeptierten Annahmen des Fremdsprachenlernens zählt heute die Überzeugung, dass auch interkulturelle Faktoren in den Lehr- und Lernprozess einbezogen werden müssen, damit ein effektiver Spracherwerb gewährleistet wird. Mit anderen Worten heißt das, dass Fremdsprachenlernen und interkulturelles Lernen untrennbar miteinander verbunden sind. Voraussetzung für die erfolgreiche Vermittlung einer fremden Sprache und Kultur ist jedoch die Erkenntnis, dass die Ausgangskultur der Lerner mit deren eigenen Vorkenntnissen und deren Wertvorstellungen ausreichend berücksichtigt werden muss. Ziel dieser Studie ist es daher, auf empirischer Basis Kulturunterschiede zwischen Koreanern und Deutschen herauszustellen, um daraus koreanische Kulturstandards aus deutscher Sicht zu formulieren. Diese werden vor dem Hintergrund der vier religiös-philosohischen Lehren - Schamanismus, Taoismus, Buddhismus, Konfuzianismus - kulturhistorisch und kulturanthropologisch interpretiert. Dabei sollte erstens die Relevanz des Kulturfaktors in der interkulturellen Kommunikation bewusst gemacht werden; zweitens sollte die Notwendigkeit seiner gezielten Berücksichtigung aufgezeigt und drittens die Wichtigkeit eines adressatenspezifischen Unterrichts im Sinne des interkulturellen Lernens unterstrichen werden. Am Ende des Buches wird anhand mehrerer konkreter Unterrichtsvorschläge gezeigt, wie man mit in Deutschland entwickelten Lehrwerken adressatenspezifisch interkulturelles Lernen in Korea fördern kann.