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Sprachliches Handeln und kausale Bedeutungskonstruktion

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Vor dem Hintergrund einer wissenschaftstheoretisch, erziehungswissenschaftlich-pädagogisch und sprachbehindertenpädagogisch begründeten Problemsicht wird gezeigt, wie kausaler Sprachgebrauch von Kindern als bedeutungsvolles „kausalsprachliches Handeln“, d. h. als besondere Form des sprachlichen Handelns und sprachlicher Handlungsfähigkeit in Kommunikationsgemeinschaften verstanden werden kann. Sprachhandlungstheoretisch wird eine gründliche Fundierung des Sprachhandlungsbegriffs bedeutsam. Die Konvergenzen der Genfer Psycholinguistik, der konstruktivistischen Sprachtheorie MATURANAS, der Sprachhandlungstheorie von WELLING und der Sprachtheorie von TOMASELLO werden herausgearbeitet. Dabei wird die sprachbezogene Perspektive der Erschließung kausaler Bedeutungskonstruktionen mit einer begriffsorientierten Analytik verschränkt, die sich maßgeblich auf das bisher vergleichsweise wenig beachtete Spätwerk PIAGETS stützt. Sprachpädagogisch wird die Verbindung eines begriffsorientierten Deutungsansatzes mit einer sprachpragmatischen Analytik und den pädagogisch motivierten Analysen kommunikativer Bedingungen bedeutsam. Aussagen zu Merkmalen einer förderlichen Sprachlernkultur und dem besonderen Charakter kindlicher Warum-Fragen sind unmittelbar praxisrelevant. Sprachbehindertenpädagogisch wird die Qualifizierung gegenüber einer sprachpädagogischen Perspektive in diagnostischer und didaktischer Hinsicht bedeutsam. Es wird nachgewiesen, dass die entwickelte Begrifflichkeit eine besondere Sensibilität auch schon für kleinste Veränderungen sprachlich-kausaler Handlungsmöglichkeiten von Kindern mit einer sprachlichen Entwicklungsbeeinträchtigung ermöglicht. Der Autor zeigt, dass ein konsequent pädagogisch, handlungstheoretisch und subjektorientiert begründetes Verständnis des kausalsprachlichen Handelns von Kindern eine wesentliche Gelingensbedingung für die Gestaltung kooperativer Lernprozesse mit Kindern im Unterricht und in der Sprachtherapie ist. Detaillierte Analysen zur Praxis kausaler Bedeutungskonstruktionen unter je konkreten Kommunikationsbedingungen belegen die pädagogische, sprachpädagogische und sprachbehindertenpädagogische Relevanz der gewonnenen Perspektive.

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2012

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