Thematisierung des Ich
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Das Selbstbildnis ist in der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts auf einer existenziellen Ebene zentraler Gegenstand der Auseinandersetzung mit dem Selbst bzw. der Identität und kann gleichzeitig – wie diese Arbeit zeigt – auch in der Kunsttherapie als Medium der gestaltenden Thematisierung des Ich eingesetzt werden. Insofern fungiert das Selbstbildnis als Bindeglied zwischen bildendem Künstler und in einem kunsttherapeutischen Prozess künstlerisch Gestaltendem: Es stellt eine bedeutende, symbolische Ausdrucksform psychologischer Betrachtung bzw. Auseinandersetzung dar. Der Faktor der Kreativität innerhalb eines selbstgeschaffenen imaginären Raumes ist dabei der Schlüssel zur Aktivierung eigener Ressourcen. Er ist für die Erweiterung des eigenen Bewusstseins und der Ordnung sowie der Strukturierung der Erkenntnisfähigkeit zuständig. So ist es nicht verwunderlich, wenn der Beschäftigung mit Selbstbildnissen in der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts meist besondere Lebensbedingungen oder gar Krisen vorausgehen, die, wie auch in der Kunsttherapie mit dem Wunsch nach einer direkten Projektion des Selbst in einer ganzheitlichen und sinnlichen Begegnung vergleichbar sind.