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Zwei Meter fünfzig und vierundsechzig Leben

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„Michaela Schweiger vereint in ihrer Arbeit ein ausgeprägtes Interesse am Erforschen gesellschaftsrelevanter Themen mit einem komplexen Verständnis und einer kritischen Befragung der Wirkmacht des Mediums Film. Ihre Kommentare aktueller ökonomischer, urbaner und sozialer Entwicklungen, oft aus einem Abgleich von Vergangenem mit Gegenwärtigem entwickelt, vermeiden dabei alles Belehrende und Formelhafte. Dem Gewicht ihrer Inhalte begegnet Schweiger vielmehr mit einer verführerischen Leichtigkeit der Form, einer schwebenden, die Figuren und Dinge elegant umkreisenden Kamera etwa, und mit Humor. Indem sie Motive aus einem vorgefundenen Katalog medialen Materials in eigene Bilderfindungen überführt, unterläuft sie die normative Macht verordneter Modelle ebenso spielerisch wie souverän und subversiv. Sich verschränkende Zeit- und Wirklichkeitsebenen, subtile Verfremdungs-Effekte und ein die Sinne des Zuschauers schärfendes Oszillieren zwischen Fakt und Fiktion, kollektiver Vorstellung und individueller Abweichung von ihr prägen die ebenso präzise wie eigensinnige audiovisuelle Formensprache der Künstlerin.“ (Matthias Müller) In ihren Filmen und Installationen der letzten Jahre setzt sich Schweiger mit den Planungsvorstellungen der Nachkriegsmoderne, deren architektonischen Erscheinungsformen in Ost und West und einer Auflösung der mit diesen Bauten zusammenhängenden Vorstellungen von Arbeit, Gesellschaft und Rollenmodellen durch gesellschaftliche und politische Entwicklungen auseinander. Der Katalog markiert einen Endpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit, die die Kindheit und Jugend und damit die Gegenwart ihrer (Künstler-) Generation prägte. Der Bildteil des Kataloges „Filme, Fassaden“ dokumentiert die Installationen und Filme Michaela Schweigers. Ihre Werke erscheinen beim ersten Betrachten als zeichenhafte Bilder, in die man dann jedoch eintreten und - quasi spiralenförmig - in tiefere Schichten der Beobachtungen der Künstlerin vordringen kann. Ihrer Struktur folgend, kann der Leser blätternd die künstlerischen Arbeiten erschließen. Im Textteil „Fundamente, Fiktionen“ sind Michaela Schweigers Originaldrehbücher zu finden. So kann man beim Lesen der Drehbücher die Filme imaginieren. Idee und künstlerisches Werk treten in einen spannungsreichen Dialog. Mit Texten von Katrin Mundt, Kathrin Peters, Annelie Pohlen und Originaldrehbüchern von Michaela Schweiger

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2011

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