Polens Wirtschaft
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Dass ausgerechnet Polens Wirtschaft während der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise als einzige innerhalb der EU den Wachstumspfad beibehalten hat, wurde nicht nur von der Öffentlichkeit, sondern auch von der Zunft der Ökonomen mit Erstaunen wahrgenommen. Hatte Polen den Umbau zur Marktwirtschaft 1990 nicht unter ziemlich ungünstigen Bedingungen begonnen? Mit Inflationsraten bis zu 600 % und der höchsten Verschuldung innerhalb des damaligen COMECON? Galten nicht eher Tschechien, Slowenien und Ungarn als die Vorreiter der wirtschaftlichen Modernisierung in den neuen EU-Mitgliedsländern? Wie erklären sich der rasche Aufholprozess und die überraschend gute Performance der polnischen Volkswirtschaft während der Krise? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes, Ergebnis einer Kooperation zwischen dem World Economy Research Institute der Warsaw School of Economics und dem Zentrum für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (ZIW) der Universität Leipzig. Das Themenspektrum umfasst die Transformation zur Marktwirtschaft, aktuelle Entwicklungen in der polnischen Wirtschaftspolitik, die Ursachen für die Stabilität Polens während der Weltwirtschaftskrise, den Strukturwandel im polnischen Außenhandel, Kostenentwicklung und komparative Vorteile in der polnischen Außenwirtschaft, die deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen, Polens Beziehungen zur EU, Polens Erfahrungen mit Inflationsbekämpfung und europäischem Konvergenzprozess, das polnische Innovationssystem, Managementprobleme in der polnischen Wirtschaft, die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den polnischen Arbeitsmarkt sowie die strukturellen Herausforderungen für die polnische Sozialpolitik.