Und wenn sie nicht gestorben sind …
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„Es war einmal…“ ist wohl eine der bekanntesten einleitenden Satzkonstruktionen in der Literatur. Keine andere literarische Gattung nutzt einen solch prägenden Auftakt wie das Märchen. Von klein auf wird man mit dem Märchen konfrontiert, lernt Prinzen und arme, unglückliche Mädchen kennen, taucht in eine Welt ein, in der Tiere sprechen können und Schwache über Starke triumphieren. Der Begriff ‚Märchen‘ scheint all dies zu vereinen. Doch obwohl der Begriff vertraut erscheint, ist es schwierig ihn genau zu erfassen und einzugrenzen. Das ‚Märchen‘ ist sehr weitläufig und umfasst viele kleinere Subgruppierungen. Die zwei größten Untergattungen sind das ‚Volksmärchen‘ und das ‚Kunstmärchen‘, die im frühen 18. Jahrhundert einen wahren Märchentrend auslösten. Mit diesen beiden Untergattungen wird sich das vorliegende Buch eingehend befassen. Das Augenmerk soll dabei auf Märchen liegen, in denen Tiere in einer handelnden Rolle fungieren. Dieses Hauptthema soll anhand eines Vergleiches zwischen dem ‚Volksmärchen‘ und dem ‚Kunstmärchen‘ des frühen 19. Jahrhunderts herausgearbeitet werden. Die Sammlung der Brüder Grimm vertritt dabei die Gattung der ‚Volksmärchen‘ und die Werke von E. T. A. Hoffmann sollen exemplarisch für die Gattung der ‚Kunstmärchen‘ verwendet werden. Die Methodik, auf die sich die Tabellen stützen, wird ebenso beschrieben, wie auch die Vorgehensweise bei der Auswahl der Kategorien und der Katalogisierung. Am Ende des zweiten Teils werden die erstellten Tabellen des Volksmärchens und des Kunstmärchens miteinander verglichen, um so die Unterschiede der Gestaltung der Tiere bei der Sammlung von Grimm und den Werken von Hoffmann deutlich zu machen. In einer Einführung wird die Bedeutung der Tiere für das Märchen verdeutlicht. Anschließend wird die Gestaltungen der Tiere im Volksmärchen und im Kunstmärchen herausgearbeitet, mit Hilfe einer tabellarischen Gegenüberstellung soll ein genauer Vergleich zwischen den beiden Gattungen ermöglicht werden. In der Märchenforschung ist das Thema „Tier“ bis jetzt nur oberflächlich untersucht worden, meist gab es lediglich Versuche die Tiere innerhalb ihrer Art zu charakterisieren, eine tiefergehende Analyse fand nur begrenzt statt. Diese Studie hat den Anspruch die Tiere im Märchen stärker in den Vordergrund zu rücken und ihrer Gestaltungsart auf den Grund zu gehen.