"Vielleicht sehe ich auch zu tief in die Dinge hinein"
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„Wieland’s Begriff der Humanität“, „Die Entdeckung Shakespeares“ oder „Hans Henny Jahnn. Der Tragiker der Schöpfung“ begründen Hans Wolffheims Bedeutung für die literaturwissenschaftliche Forschung. Ebenso wie diese hat auch sein Konzept einer „angewandten Kulturwissenschaft“ zu Beginn des 21. Jahrhunderts nichts an Aktualität eingebüßt. Hans Wolffheim (1904–1973) stammt aus einer jüdischen Familie in Lüneburg. 1933 muss er seine akademische Laufbahn aufgeben und fortan unter Pseudonym publizieren. Bei Kriegsende nimmt er seine Lehrtätigkeit an der Universität Hamburg erneut auf. Seine unkonventionelle Art im Umgang mit den Studierenden sowie seine als „modern“ empfundenen Vorlesungsthemen zu Heinrich Heine, Heinrich Mann oder Bertolt Brecht machen ihn zum Lehrer der Intellektuellen, die in den 1950er und 1960er Jahren das kulturelle Leben Hamburgs prägen. Nicht nur in der Gründung der Hamburger Arbeitsstelle für deutsche Exilliteratur (heute: Walter-A.-Behrendson-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur), sondern auch in seinem literarischen Wirken als Essayist, Romancier und Lyriker äußert sich Hans Wolffheims Ausnahmepersönlichkeit.