Von Auszeit und Alltag
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Noch bis vor wenigen Jahren kaum beachtet, scheint das Sabbatical heute in aller Munde – als Mittel zur Selbstverwirklichung, als Wunderkur gegen Lebensmüdigkeit, Stress wie Trott und die Trend-Diagnose „Burnout“. Als Selbstbehandlung verspricht es klassische Hilfsangebote wie Kuraufenthalte oder Psychotherapie überflüssig zu machen. Eine Heilung oder Persönlichkeitsveränderung soll auch alleine innerhalb weniger Monate vollbracht werden können – und Abenteuer mit sich bringen. Das Versprechen ist bestechend. Unklar bleibt jedoch, wie ein Sabbatical die erhofften Wunder vollbringen soll. Die vorliegende Untersuchung rückt dieses „Wie“ in den Blick. Über Tiefeninterviews und psychologisch-morphologische Beschreibung widmet sie sich retrospektiv der Aus-Zeit selbst sowie dem Alltagserleben vor und nach der arbeitsfreien Zeit. Ziel dabei ist es, die auftretenden seelischen Prozesse detailliert zu beschreiben und so zu verstehen. Darauf aufbauend soll eine Idee von potentiellen Nutzen und Komplikationen des Sabbaticals gewonnen werden. Nicht zuletzt möchte dieses Buch Interessierten bei der Entscheidung für oder gegen ein Sabbatical und für die Gestaltung von Auszeiten Hinweise bieten.