Innovations- und Evolutionsdynamik in demographisch alternden Gesellschaften
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Im Mittelpunkt der Überlegungen steht der Zusammenhang zwischen demographischem Wandel und ökonomischer Entwicklung: Wie beeinflusst die Zunahme des Anteils alter Menschen in einer Gesellschaft die Chancen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung? Der theoretische Ansatz der Untersuchung lässt sich als evolutorische Theorie beschreiben, welche das Schumpetersche Entwicklungsmodell fortschreibt. Die durch diese Perspektive gewonnenen Erkenntnisse werden umfassend dargelegt. Produkt- und prozessinnovative Verbesserungen jenseits des inkrementellen, also Basisneuerungen mit gesundheitsrelevanten Komponenten, erzeugen neue Wertschöpfungs- und Nachfrageströme, und leisten damit eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft in demographisch alternden Gesellschaften. Ein weiterer grundlegender Einflussfaktor ist die evolutorische Dynamik in demographischen Prozessen. Dabei geht es nicht nur und nicht primär um ein evolutionär gesteuertes Innovationsgeschehen, wie es die Evolutionsökonomie untersucht, sondern um Kompetenzaufbau als eine Funktion evolutorischen Unternehmertums. Wer innovations- und evolutionslogisch theoretisch wie empirisch arbeitet, kann die Akteure des demographischen Wandels nicht ausblenden. Im Zentrum stehen die unternehmerischen Funktionen Innovation und Evolution. Dabei wird auch empirisch erkennbar: Mit zunehmendem Alter muss unternehmerische Aktivität nicht rückläufig sein. Der Alterungsprozess ist ein Innovationstreiber, oder kann ein solcher sein, wenn die dafür erforderlichen Voraussetzungen vorliegen bzw. politisch geschaffen werden. Vom Alterungsprozess an sich gehen daher nicht notwendig - weder theoretisch noch empirisch - innovations- und evolutionsentschleunigende Wirkungen aus.