¡Y va a caer!
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Die Demonstrationen und massive Mobilisierung breiter Teile der Gesellschaft für ein anderes Bildungssysstem in Chile begannen im April 2011. Damals ließen sich die Veränderungen, die die Forderungen der Jugendlichen in der Gesellschaft bis heute bewirken sollten, höchstens erahnen. Nach zwei Jahren intensiver Kämpfe hat sich das Gesicht des Landes grundlegend verändert. Die vorliegende Arbeit untersucht die Entstehung der Studierendenbewegung Chiles und stellt sie in einen breiten historischen und gesellschaftspolitischen Kontext. Die Jugendlichen fordern eine grundlegende Veränderung des noch von der Pinochet-Diktatur geerbten Bildungsmodells. Dieses erfuhr nach dem geregelten Übergang zur Demokratie von den linksgerichteten Regierungen der Concertación weitere Modifizierungen, wodurch die dem Modell zugrundeliegende und von der Bewegung kritisierte neoliberale Grundstruktur noch tiefgreifender darin verankert wurde. Die Darstellung der historischen Entwicklungen des modernen Kapitalismus und Neoliberalismus sowie eine theoretische Darlegung der heute immer stärker um sich greifenden Ökonomisierung der Bildung, soll dazu beitragen, ein grundlegendes Verständnis für das chilenische Bildungsmodell zu entwickeln. Schließlich werden über die detaillierte Aufarbeitung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen seit den 1970er Jahren die Besonderheiten des politischen Systems in Chile dargelegt, die eine Veränderung des Bildungsmodells bis heute erfolgreich verhindern. Der Kampf der Studierendenbewegung, eben diesen vollständigen Systemwandel herbeizuführen, steht schließlich im Mittelpunkt des Interesses und wird anhand einer eingehenden Analyse der Bewegung, ihrer Forderungen und Ziele, aufgezeigt.