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Agro-Biodiversität im Biologieunterricht

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Der Biodiversitätsbegriff wurde in den 80er Jahren ins Leben gerufen und ist seit der UNCED Konferenz in Rio de Janeiro, 1993 in den Medien präsent (Berthold, 2010). Agro-Biodiversität, als ein Teilbereich der biologischen Vielfalt ist in unserer Gesellschaft dagegen weitestgehend unbekannt (BMELV, 2007). Studien belegen, dass bereits Schülerinnen und Schüler über eine nur geringe Artenkenntnis, insbesondere bei Pflanzen, verfügen. Sie sind kaum über die Bedeutung der verschiedenen Arten, Sorten und deren Vielfalt für den Menschen informiert (Danneel, 1977; Wandersee & Schussler, 1999; Menzel & Bögeholz, 2006). Um das Problembewusstsein zum Thema Agro-Biodiversität zu fördern, wurde in diesem Forschungsvorhaben untersucht, wie die Bereitschaften zur kognitiven Auseinandersetzung und zu nachhaltigem Denken in Bezug auf Nutzpflanzen geweckt werden können. Die Studie erforschte, inwieweit positive Emotionen durch die Entwicklung des ästhetischen Schülerurteils zum Thema Agro-Biodiversität am Beispiel der Sojabohne einen Einfluss auf den Wissenserwerb sowie nachhaltiges Denken besitzt. Das „Konzept der formalen und inhaltlichen Faktoren“ (Retzlaff-Fürst, 2001) diente als Grundlage, um Schulklassen der Jg. 7/8 an Regionalen Schulen mit Hilfe des Pre-Post-Test-Designs in Bezug auf ihr Fachwissen sowie die Schülerurteile zur Sojabohne als eine der wichtigsten Nutzpflanzen des Menschen zu untersuchen. Auf der Grundlage der moderat-konstruktivistischen Sichtweise vom Lernen wurde unter Berücksichtigung der Vortestergebnisse ein Unterrichtskonzept erstellt, durchgeführt und ausgewertet. Ziel war es, dass durch dieses empirisch begründete Unterrichtskonzept die ästhetischen Schülerurteile zum Thema Agro-Biodiversität am Beispiel der Sojabohne entwickelt und nachhaltiges Denken gefördert sowie Fachwissen erworben werden. Zusammenfassend bestätigen die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler im Wissenstest dieser Studie bisherige Untersuchungen. Das Fachwissen zum Thema Agro-Biodiversität mit dem Schwerpunkt Nutzpflanzen ist bei den Lernenden der Jahrgangsstufen 7/8 an Regionalen Schulen nur gering ausgebildet (Brämer, 2010; Lindemann-Matthies, 2005; Krüger & Burmeister, 2005). Aus den Daten lässt sich weiter folgern, dass eine moderat-konstruktivistisch angelegte Lernumgebung im außerschulischen Lernort in Verbindung mit einer aktiven Auseinandersetzung der Sojabohne eine positive Wirkung auf den Kenntnisstand der Lernenden ausübt. Ferner zeigt sich, dass die Schülergruppe im außerschulischen Lernort ihre ästhetischen Urteile zur Sojabohne stärker begründet. Die Lernenden der Vergleichsgruppe verweigerten vor allem in den Nachtests ihre Begründungen zu den gefällten ästhetischen Werturteilen. Daraus lässt sich ableiten dass eine aktive Auseinandersetzung mit Nutzpflanzen das Begründungsurteil von Schülerinnen und Schülern fördern kann.

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2014

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