Erwachsenwerden im deutschen Pop-Roman: Der Reifeprozess der Protagonisten in Faserland, Soloalbum & Co
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Protagonisten popliterarischer Texte zeichnen sich dadurch aus, dass ihr jugendliches Verhalten mit ihrem Erwachsenenstatus kollidiert. Sie sind Post-Adoleszente, auf der Suche nach Bindungen, Orientierung und nicht zuletzt der eigenen Identität. Durch ihr frühes ‘Erwachsensein’ holen sie sich im Alter zwischen 20 und 35 Jahren das zurück, was ihnen in der Pubertät verwehrt blieb. Die Reife, die zum Erwachsensein nötig ist - durch Initiationsmomente wie Tod, Desillusionierung oder das Ende einer Liebesbeziehung - erlangen sie teilweise erst zehn bis zwanzig Jahre später. Ihre neu gewonnene ‘Reife’ zeigt sich u. a. in verändertem Verhalten oder einer neuen Lebenseinstellung, etwa im Wunsch nach Familie - oder nach Selbstmord. Die Ausgangsfrage des Buches ist diejenige, ob der deutschsprachige Pop-Roman der Jahrtausendwende als ein solcher Initiationstext verstanden werden kann oder ob die Protagonisten unveränderbare, unbeirrbare und unbelehrbare Einzelgänger bleiben. Christian Krachts ‘Faserland’, ‘Soloalbum’ von Benjamin von Stuckrad-Barre und Selim Özdogans ‘Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist’ wurden dafür untersucht.