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Typographie und Grammatik

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Schriftsprachliche Zeichen unterliegen in ihrer Realisierung immer typographischer Gestaltung. Zum einen umfasst die typographische Gestaltung eines Textes die materielle Gestalt der Zeichen, zum anderen die räumliche Anordnung dieser Zeichen. Dass die materielle Gestalt der Zeichen semiotisches Potenzial entfalten kann, wird innerhalb der Linguistik bereits mancherorts diskutiert. Doch wie sieht es mit der räumlichen Anordnung aus? Dient diese, wie oft behauptet, lediglich der guten Lesbarkeit oder kann sie darüber hinaus auch sprachstrukturierende Funktion übernehmen? Die vorliegende Arbeit betrachtet die räumliche Anordnung der Zeichen näher. Im Zentrum der Analyse stehen Listen, Tabellen, Pools und Mindmaps, die sich nicht nur über die räumliche Oberflächenstruktur von Fließtexten unterscheiden, sondern auch unter grammatischen Gesichtspunkten Besonderheiten aufweisen. Fokussiert werden in erster Linie die Verknüpfungsstrukturen, die Kasusmarkierung und die Stellungsregularitäten. Es wird gezeigt, dass die räumliche Ordnung nicht nur der guten Lesbarkeit dient, sondern auch in einem engen Konnex zur grammatischen Struktur steht, und dass bisherige Beschreibungen syntaktischer Strukturen, sofern sie sich an Schrift orientieren, lediglich den Fließtext in Betracht ziehen. Auf Grundlage der theoretischen Analyse werden zudem didaktische Konsequenzen diskutiert und es wird aufgezeigt, dass eine einseitige, rein an Fließtexten orientierte Vermittlung schriftsprachlicher Kompetenzen unzureichend ist. Das Buch richtet sich an alle, die sich mit Schrifttheorie und Grammatik auseinandersetzen. Aufgrund der didaktischen Relevanz des Themas ist es jedoch auch für Sprachdidaktiker, LehrerInnen und angehende Lehrer von Interesse.

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2015

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