Identitätsentwürfe comiczeichnender Jugendlicher
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Der Comic ist für die Jugendlichen eine Kunstform, in der eine experimentelle Identitätssuche stattfinden kann, die in ganz konkreten Interaktionen inszeniert wird. In ihren fiktionalen narrativen Entwürfen und in der »Logik der Bilder« gestalten und variieren sie lebensweltliche Zusammenhänge. Im Comic kann einer identitären Suchbewegung mit der gezeichneten Bildgeschichte Ausdruck verliehen werden. Dabei zeugen die Arbeiten der Jugendlichen von einer Auseinandersetzung mit medialen oder fiktiven Vorbildern. Durch Zuspitzung, Karikierung oder Ironisierung werden Figuren und Situationen charakterisiert und Identitätsentwürfe auch über die Gestaltung von Alteritäten entwickelt. Selbstpositionierungen werden in den Zeichnungen erprobt und in den Rollenentwürfen der Charaktere des Comics ausgehandelt. Die Szene der Comiczeichner_innen wird dabei zur sekundären Sozialisationsinstanz für die Jugendlichen. Trotz mancher formaler Kleinteiligkeit und einigen mitunter sehr von erziehungswissenschaftlichen Debatten geprägten Analysen, sei allen Akteuren der Kunstpädagogik und der Kulturellen Bildung die vorliegende Auseinandersetzung mit Jugendzeichnungen und deren Identitätsentwürfen sehr ans Herz gelegt. Jutta Zaremba, Kunst+Unterricht 403-404/2016