Norbert Stockhus trifft David Rötlin - Überdauert
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Im Sommer 2016 kommt es im Alten Rathaus der Stadt Rottweil zu einer historischen Begegnung: Der Künstler Norbert Stockhus trifft mit seinen Stadtbildern auf die Rottweiler Pürschgerichtskarte. Mit dem neu geschaffenen Rottweil-Bild tritt der Maler und Grafiker über viereinhalb Jahrhunderte hinweg in einen künstlerischen Dialog mit dem Schöpfer der altehrwürdigen Rottweiler Pürschgerichtskarte, dem Maler David Rötlin. Norbert Stockhus, der seit 1980 im Sulzer Stadtteil Glatt lebt, zählt zu den führenden Künstlerpersönlichkeiten im oberen Neckarraum. In souveräner Manier knüpft der Maler und Grafiker an die Formensprache der alten Meister an. Als bekennender Realist nimmt er eine Sonderstellung in der Kunstszene der Gegenwart ein. Mit seinen Stadtbildern greift Norbert Stockhus ein historisches Genre auf, dessen Entwicklungsgeschichte bis in die Zeit der Spätgotik und der Frührenaissance zurückreicht. Die Stadtporträts waren (und sind) Ausdruck kommunalen Selbstbewusstseins. In diesen gattungsspezifi schen Zusammenhang ordnet der Historiker Dr. Casimir Bumiller in seinem Katalogbeitrag das Stockhus‘sche Rottweil-Bild ein. Zu den herausragenden Exemplaren dieses traditionsreichen Genres gehört die Rottweiler Pürschgerichtskarte, die im Jahr 1564 im Auftrag des städtischen Magistrats vom Maler David Rötlin geschaffen wurde; sie ist eine Ikone der einstigen Stadtrepublik. Auf der kreisrunden Landtafel ist der Pürschbezirk der Reichsstadt Rottweil, in dem der städtische Magistrat die Hochgerichtsbarkeit beanspruchte, nach Art der sog. Landtafeln bildlich dargestellt. Am Ende des Alten Reiches hing die Pürschgerichtskarte in der „Achtzehnerstube“, dem Versammlungsort des Bürgerausschusses. Welche Bewandtnis es mit der Landtafel hatte, erläutert der Rottweiler Stadtarchivar Gerald Paul Mager in seinem Katalogbeitrag.