Aukapelle in Winzer
Authors
More about the book
„Das Wallfahrten gehörte einst zu den beliebtesten Formen der Volksfrömmigkeit. Es wird auch heute wieder mehr gepflegt, als noch vor einem Jahrzehnt. Früher unternahm jede Pfarrei jährlich mehrere Wallfahrten zu zahlreichen Gnadenstätten in der näheren und weiteren Umgebung, heute konzentrieren sie sich mehr auf wenige Wallfahrtsstätten. Die berühmteste Wallfahrtsstätte im Bistum Passau ist die Heilige Kapelle in Altötting […]. Dazu kommen noch fast hundert Kirchen und Kapellen, zu denen früher Pilger Zuflucht suchten, die aber heute als Wallfahrtsstätten fast vergessen sind“ (Auszug: Franz Mader, Das Bistum Passau gestern und heute, 1989). Auch die Aukapelle in Winzer, bzw. das zuvor erstmals 1666 erwähnte Marienbild, welches an einem Baum in der Au angebracht war, gehörte in früheren Jahrhunderten sicherlich zu diesen kleinen Wallfahrtsstätten, von denen so manche nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) ihren Ursprung hatte. Die ehemals hier reichlich vorhandenen Votivgaben und das ansehnliche Stiftungsvermögen deuten darauf hin, dass es sich um keine unbedeutende Andachtsstätte handelte. Für die „Winzerer“ ist die Aukapelle eine Begegnungsstätte, deren Erhalt ihnen seit jeher ein großes Anliegen war und auch heute noch ist. In der Aufklärungszeit, als das Vermögen der Aukapellenstiftung verwertet wurde, waren es Winzerer Bürger, welche die Aukapelle ersteigerten und damit vor dem Abbruch bewahrten. Später hat diese Kapelle die Gemeinde Winzer übernommen. Seither ist die Gemeinde bzw. der Markt Winzer seiner Verpflichtung zum Erhalt der Aukapelle als deren Eigentümer jederzeit nachgekommen und hat in regelmäßigen Zeitabständen für deren Renovierung gesorgt. Auch haben viele Winzerer Bürger im Laufe der Jahrhunderte viele kleine und große Beträge hierfür gespendet. Von der Pfarrei St. Georg zu Winzer wird die Aukapelle seit jeher für Gottesdienste, Andachten etc. sehr gerne genutzt. Verbleibt der Wunsch, dass dies auch künftig so gehalten werden möge.