"Unter Thränen wachse ich immer mehr aus meinem Antisemitismus heraus"
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Der Inhalt des vorliegendes Bandes stellt gewissermaßen eine Quersumme dar, nämlich der ausgedehnten Lektüre des Autors aus mehreren Jahrzehnten sprach- und literaturwissenschaftlicher Forschung: über Romantik und Poetischen Realismus, über den Gesamtkünstler der Romantik E. T. A. Hoffmann, über „Leistung, Schönheit und Ausdruckskraft der deutschen Sprache in der Literatur“ sowie, last but not least, über die fatalen Auswirkungen der sog. Rechtschreibreform von 1996-98 in der deutschen Literatur, die gerade dieser Tage in der Öffentlichkeit sowie in der Fachliteratur wieder diskutiert wird. Bei all dieser Lektüre fielen dem Autor, hier und da verstreut in der deutschsprachigen, darüber hinaus der europäischen Literatur, immer wieder einmal „Seitenhiebe“ auf Juden und das Jüdische auf, die in Romane und Erzählungen eingestreut sind - bei Hoffmann selber übrigens nicht - und die tendenziell Antisemitismus darstellen. Das geschieht meist en passant, scheinbar harmlos gemeint, in einigen Fällen aber auch gezielt und dezidiert, so daß z. T. ein untergründiger, latenter Antisemitismus zu konstatieren ist, der sich etwa von der Mitte des 19. Jahrhunderts an durch die europäische Literatur zieht. Es ist gleichsam ein dünner, kaum sichtbarer Faden, aber eben doch ein „Faden“. Dieser wird hier aufgedeckt und zurückverfolgt. Der Autor ist Beiträger im neuen E. T. A. Hoffmann Portal der Staatsbibliothek zu Berlin.