Strafbarkeit von Online-Blockaden und DDoS-Angriffen vor und nach dem Inkrafttreten des 41. Strafrechtsänderungsgesetzes unter Berücksichtigung von verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Vorgaben
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Der Autor untersucht die Strafbarkeit von Webseitenblockaden mit Hilfe von DDoS-Angriffen und Online-Demonstrationen. Basierend auf einer Entscheidung des OLG Frankfurt aus dem Jahr 2006 wird die strafrechtliche Relevanz der Online-Blockaden vor und nach der Strafrechtsreform des Jahres 2007 beleuchtet. Es werden zunächst die technischen Grundlagen von DDoS-Angriffen und Online-Demonstrationen dargestellt und die grundrechtlichen Aspekte einer Online-Blockade untersucht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf Art. 8 und Art. 5 GG gelegt. Im Anschluss wird Rechtslage vor der Strafrechtsreform (41. StrÄndG) im Jahr 2007 beleuchtet. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Frage der Anwendbarkeit des Gewaltbegriffs (§ 240 StGB) bei Online-Blockaden und generell im virtuellen Raum. Problematisiert wird außerdem im Rahmen von § 303a StGB die Thematik der Verfügungsberechtigung über Daten und des „Dateneigentums“ im Internet. Danach werden die internationalen Grundlagen des 41. StrÄndG, wie die Convention of Cybercrime und der Rahmenbeschluss des Europarats 2005/222/JI (und die ihn ablösende EU-Richtlinie 2013/40/EU) und die darauf basierenden neuen Vorschriften im StGB dargestellt. Analysiert wird der Umsetzungsbedarf und die Frage, inwieweit die Umsetzung gelungen ist. Besonderes Augenmerk liegt auf dem neu eingeführten § 303b I 2 StGB und dem § 202a StGB n. F. Einen speziellen Schwerpunkt bildet schließlich die Frage, ob eine Mittäterschaft der Teilnehmer einer Online-Demonstration vorliegt. Untersucht werden die Anwendbarkeit der Tatherrschaftslehre und der subjektiven Theorie und deren Spezialformen wie „additive Mittäterschaft“ auf internetspezifische Massendelikte und insbesondere Online-Demonstrationen.