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Gioachino Rossini: L’occasione fa il ladro

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In einer Gaststätte auf dem Weg nach Neapel macht der Lebemann Don Parmenione die Bekanntschaft eines anderen Reisenden, der unterwegs ist, um eine ihm als Braut versprochene, aber bislang unbekannte Frau zu heiraten. Nach dessen Aufbruch bemerkt Parmeniones Diener Martino, dass der Fremde versehentlich den falschen Koffer mitgenommen hat. Die beiden finden in dem gewaltsam geöffneten Reisegepäck Wertsachen, Papiere und ein Porträt der vermeintlichen Braut, von dem Parmenione so hingerissen ist, dass er sie selbst heiraten will: Er wird sich als Graf Alberto ausgeben! Derweil erwartet die Marchesa Berenice beklommen ihren Bräutigam. Sie verlangt von Ernestina, die von ihrem Onkel Don Eusebio als Zofe im Haus aufgenommen wurde, dass sie ihre Identitäten tauschen, um den Zukünftigen auf die Probe zu stellen. So treffen gleich auf Anhieb die passenden Liebenden aufeinander, aber bevor die beiden ganz unterschiedlichen Paare zu einer Doppelhochzeit zusammenfinden, müssen erst alle Verwechslungen ausgeräumt werden. Der vierte von fünf Einaktern, den Rossini 1812 für das Venezianer Kleintheater San Moisè schrieb, ist eine der drei Farse, zu der ihn der clevere Impresario Antonio Cera verpflichtet hatte, voraussagend, dass der junge Komponist „in wenigen Jahren der Glanz Italiens sein wird“. Rossini vertonte ein Textbuch seines Freundes Luigi Prividali, der aufgrund von wenigen Anregungen aus einer französischen Komödie eine originelle Burletta dichtete, in der das Quiproquo durch eine Kofferverwechslung ausgelöst wird. Rossini komponierte die mitreißende Musik dazu in nur elf Tagen. In dieser Ausgabe der Reihe Operntexte wird der vollständige Wortlaut, wie er von Rossini vertont wurde, abgedruckt und übersetzt.

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2017

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