Shellpunk
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Am Anfang war das Zelt. Nomadenhaft umhergezogen, immer auf der Suche nach den Oasen des Geistes, hat sich Jürgen Kleft durch Wälder, Steppen und Eiswüssten gekämpft, hat Berggipfel erklommen und Flüsse durchschwommen, Furten durchwatet, den Dschungel entdeckt und schließlich die Outdoormode in die Stadt gepresst. Nun erscheint Shellpunk, das erste Buch als monographische Abenteuergeschichte. Seit fünf Jahren forscht Jürgen Kleft unermüdlich unter dem Zeichen des strahlenden Delta zu Motiven wie Equipment und Vorbereitung, Improvisation und Bricolage, untersucht beharrlich das Spiel zwischen Begriff und Wert, zwischen Einsatz und Material des bloßen Objekts. "Im Endeffekt ist alles Schaffen spielen, das Spielen ist immer auch etwas Schaffendes, das Produktive bleibt stets bestehen. Somit verzichten wir auf Ernst und Ironie, sondern bewegen uns stets gemäß unserem Entdeckergeist und Wissensdrang nach vorne. Linear ist hier ja sowieso nichts mehr!“ Die nun erschienene Publikation bildet eine Werk- und Ideenschau der letzten Jahre, der Titel Shellpunk ist Programm. „Im Zuge unserer Forschungsarbeit wurden wir auf eine besondere Figur, einen Phänotypen, aufmerksam. Im Endeffekt handelt das Buch von einem Einzelgänger, einem gallischen Dorf, einem puer robustus – eben jenem Shellpunk. Er hat weder Sein und Zeit noch einen Lebensratgeber gelesen. Zudem er zieht es oft vor, lieber nicht zu wollen.“ So wie sich der Shellpunk stets neuen, wilden Situationen aussetzt, verfährt Jürgen Kleft mit seinen Skulpturen: sie mögen Skulpturen bleiben, aber in erster Linie handelt es sich hierbei um Equipment für Ausstellungen. Die Raumnahme ist ein emanzipatorischer Akt, die Werke tragen klare Spuren des Gebrauchs. Aus einfachen Materialien – so wie etwa Keramik, Gips, Stoff und Silikon – entwickelt Jürgen Kleft Allegorien auf die Sehnsüchte des modernen Menschen und weiß sich trotzdem Teil von ihm. Er hat sich in den Dschungel abgeseilt, doch wie findet er nun den Weg heraus?