Hindi-Ideophone
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Mit diesem Werk liegt erstmals eine umfassende Studie zu den Ideophonen des Hindi vor. Diese besteht aus zwei Teilen: aus der Beschreibung der Eigenschaften der Hindi-Ideophone und aus einem Ideophon-Wörterbuch Hindi-Deutsch. Im ersten Teil werden zunächst die phonologischen, semantischen und morphosyntaktischen Eigenschaften der Hindi-Ideophone untersucht. Die Ideophone des Hindi werden durch formale, phonologische Kriterien präzise definiert: ihnen liegt eine reduplizierte, zweisilbige reimidentische Ideophonbasis zugrunde. Für die phonologische Form von Ideophonbasen des Hindi wird – unter Verwendung einer dreigliedrigen Treueskala – ein optimalitätstheoretisches Modell entwickelt, mit dem die Struktur nahezu aller Reduplikationssilben erklärt werden kann. Hindi-Ideophone lassen sich insgesamt 22 semantischen Bereichen zuordnen, die im Detail besprochen werden. Die Untersuchung der morphosyntaktischen Eigenschaften zeigt, daß sich ideophonische Nomina, Adjektive und Adverbien regulär verhalten. Ideophonische Verben weisen dagegen verschiedene Besonderheiten auf. Zum einen sind sie durch ein spezielles Verbalisierungsaffix gekennzeichnet, zum anderen sind sie hinsichtlich ihrer Transitivitätseigenschaften morphonologisch unmarkiert. Darüber hinaus ist das Verbalparadigma ideophonischer Verben zweifach defektiv. So werden von ideophonischen Verben weder Kausativ-II-Formen noch Imperativformen gebildet. Außerdem wird im ersten Teil eine Ideophonisierungsstrategie für Hindi-Morpheme entwickelt. Daran schließt sich ein Vergleich der Hindi-Ideophone mit den Ideophonen des Altindoarischen, des Mittelindoarischen, des Persischen, verschiedener neuindoarischer Sprachen sowie zweier Munda-Sprachen und einer sinotibetischen Sprache an. Das umfangreiche Datenmaterial beweist, daß für diese Sprachen ein ideophonisches Muster existiert, das durch sieben typische Eigenschaften gekennzeichnet wird. Schließlich werden anhand von Sprachen aus unterschiedlichen Sprachfamilien und verschiedenen geographischen Regionen vier für Ideophone prototypische Merkmale vorgeschlagen, durch die eine Parametrisierung und damit eine bessere typologische Vergleichbarkeit von Ideophonen unterschiedlicher Sprachen möglich wird. Der zweite Teil ist ein Spezialwörterbuch, ein circa 250 Seiten umfassendes Ideophon-Wörterbuch Hindi-Deutsch. Dieses enthält knapp 2700 Ideophone, die den 1377 Ideophonbasen des Hindi zugeordnet werden. Zu den einzelnen Ideophonen werden alle bekannten Bedeutungen angegeben. Dieses grundlegende Werk ist nicht nur für Indologen, Typologen, Phonologen, Indogermanisten und andere Sprachwissenschaftler unentbehrlich, sondern auch für Übersetzer und andere Interessierte von Nutzen.