Für jeden Tag
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Dieses Buch ist auf Anregung von Menschen entstanden, die mich baten, meine Predigten doch zusammenzustellen und herauszugeben, damit es etwas gibt, was sie in der Hand halten, was sie nachlesen, was sie für sich nutzen könnten. Nun sind Predigten ja öffentliche, freie Reden und in Schriftform kaum angemessen wiederzugeben. Dennoch habe ich mich auf das Experiment eingelassen und mich für eine Auswahl von sieben Predigten entschieden, die für sieben Tage einer Woche als Geländer und Impulsgeber zum Nachdenken und Nachspüren bereitstehen wollen. Dabei sind Lebensthemen in den Blick gekommen, die wohl fast jede und fast jeder schon kennengelernt hat: Manchmal verliert einer sein Vertrauen ins Leben. In manchen Kreisen wird dann auch von verlorenem Gottvertrauen gesprochen. Für mich ist das identisch. Manchmal ist eine gefangen im Käfig ihrer immer selben Gedanken. Manche Kreise sprechen auch vom homo incurvatus in se, dem in sich selbst verkrümmten Menschen im Hamsterrad. Manchmal fühlt sich alles dunkel an und gottverlassen. Weil in solchen Zeiten alles dunkel ist. Weil es in solchen Zeiten keine erkennbare Beziehung zu einer Kraft, einem Wesen, einer Wirklichkeit gibt, die den Namen „Gott“ verdient. Dann ist Erinnerung hilfreich. Erinnerung, die von außen kommt, die nach innen geht und die dort Raum schafft für die Gewissheit: Es gibt ein Ja zu jedem einzelnen Menschen dieser Erde. Aus diesem Ja heraus ist es möglich, verlorenes Vertrauen wiederzufinden. Es ist möglich, mehr vom Leben zu erwarten als nur blankes Überleben. Es ist möglich, im Umgang miteinander Neuland zu schaffen und es auch zu betreten. Es ist möglich, das Sterben und den Tod in positiver Weise ins Leben einzubeziehen. Es ist möglich, bedingungslose Liebe für eine Realität zu halten und nach ihr das eigene Verhalten auszurichten. FÜR JEDEN TAG werden dazu Geschichten erzählt, Gedanken verwoben, Anregungen weitergegeben. FÜR JEDEN TAG soll es also Sprache geben.