Selbstbestimmtes Lernen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht
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Um Schülerinnen und Schülern bereits in der Grundschule Grundlagen für ein erfolgreiches lebenslanges Lernen zu vermitteln, müssen sich Lernende unterschiedlicher Ausgangslagen realistisch einschätzen, als kompetent wahrnehmen und selbst zum Lernen motivieren können. Deci und Ryan (1993) formulieren in ihrer Selbstbestimmungstheorie der Motivation ganzheitliche Wirkprinzipien zu Motivation, Kompetenzerleben und Feedback. Diese wurden für die Sekundarstufe in mehreren Studien untersucht, jedoch nicht umfassend für die Grundschule. In der vorliegenden Interventionsstudie (N = 247 Schüler) werden daher Zusammenhänge zwischen den drei Grundbedürfnissen und der Motivation während einer vorgegebenen Unterrichtssequenz für den naturwissenschaftlichen Sachunterricht betrachtet. In einem Kontrollgruppendesign erhält die Treatment-Gruppe zusätzlich standardisierte Feedbackmaßnahmen, basierend auf Selbst-Feedback in Form eines Netzdiagramms, um die Auswirkungen des gezielten Einsatzes von Feedback auf Kompetenzerleben und Motivation zu ermitteln. Die pädagogisch-psychologischen Konstrukte werden zu drei Messzeitpunkten (pre, post und follow-up) sowie regelmäßig während der Sequenz erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesamtintervention Teilaspekte des Kompetenzerlebens sowie die Motivation mit mittlerem Effekt positiv beeinflusst, dies jedoch nicht den eingesetzten Feedbackmaßnahmen zugeschrieben werden kann. Aus den Erkenntnissen können Empfehlungen für den Einsatz von Selbst-Feedback in der Grundschule abgeleitet werden.