Ästhetische Rationalität als kunstpädagogisches Paradigma bei Gunter Otto
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Gunter Otto war wohl der einflussreichste Kunstpädagoge der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Denken wirkt über seine Lebenszeit (1927-1999) bis in die Gegenwart hinein. Sein Ziel eines wissenschaftlich fundierten Kunstunterrichts war eines seiner wichtigsten Anliegen. Ottos kunstpädagogischer Einfluss war stets auch fachpolitischer und politischer Art. Hierbei war insbesondere der Begriff der „ästhetischen Rationalität“ ein leitender, ausschlaggebender Begriff für Otto. Der Begriff der ästhetischen Rationalität wird ausführlich in spezifisch bei Otto auftretenden Auslegungsweisen nachvollzogen und in seiner politisch-biografischen Lesart gedeutet. Das vorliegende Buch fokussiert den Zusammenhang von Ottos biografischen Prägungen im Nationalsozialismus und den davon ausgehenden Wirkungen auf sein Denken. Diese Zusammenhänge exemplarisch aufzuzeigen, ist ein Anliegen der vorliegenden Arbeit. In einem ausführlichen Abschnitt werden Ottos künstlerische Jugendwerke dokumentiert und in biografische wie historische Kontexte eingeordnet. Zusätzlich werden zahlreiche bisher nicht veröffentlichte historische Dokumente und Fotografien zu Ottos Biografie gesichtet und mit der Arbeit eingeordnet. Dieses Buch war überfällig. Fritz Seydel, Kunst+Unterricht 431-432 (2019)