Pferd und Grasland
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Verlust der Artenvielfalt, Insektensterben und Bienensterben schrecken uns auf. Wohlstandserkrankungen greifen um sich. Viele Pferde dürfen heute nicht ins Gras, weil es sie krank macht. Dabei waren Weidelandschaften jahrtausendelang eine naturnahe Lebensgrundlage: Europas Ökosysteme entsprachen ursprünglich vielfach denen Afrikas. Pferde gehören als große Weidetiere seit Jahrmillionen in eine artenreiche Weidelandschaft. Schon vor hundert Jahren waren grundsätzliche Ursachen des Artensterbens im Grasland bekannt. Doch die Ernährung der Bevölkerung, die noch immer unter den Folgen des Ersten Weltkriegs litt, war wichtiger. Alternative Möglichkeiten wurden verworfen – obwohl führende Hippologen wie Oberinspektor A. Bürger, Leiter des Preußischen Hauptgestüts Vollblutgestüt Altefeld, bereits damals warnten, dass „manche seuchenartig auftretende Krankheiten ... sich vielleicht auf allzu einseitige Ernährung gründen“. Monokulturen und Ackergrasland nehmen rasant zu. Die weltweit wichtigsten Wirtschaftsgräser können unter bestimmten Umständen Gifte enthalten und werden dann in ihrer Gefährlichkeit auf eine Stufe mit dem Jakobs-Kreuzkraut gestellt. Gräsergifte reduzieren Artenvielfalt direkt. Der Weg vom Wildgras über das Supergras zum Super-Ungras ist kurz. Diplombiologin Dr. Renate Vanselow zeigt Zusammenhänge auf und gibt Hoffnung. Mögliche Wege in die Zukunft werden vorgestellt. Es gibt nicht die eine, einfache Lösung für alle Probleme, sondern verschiedene Lösungsansätze und Kompromisse. Das Buch ist ein dringender Appell, unserer Umwelt, unseren Tieren und uns selbst zu helfen, indem wir uns bemühen, unser aller Nahrungsgrundlage zu bewahren – jetzt.