Möglichkeiten und Grenzen der Potentialbeurteilung
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Mit dem prospektiven Charakter von Potentialbeurteilungen gehen zwei zentrale Implikationen für die betriebliche Potentialbeurteilungspraxis einher: 1. Über die auch im Zusammenhang mit gegenwarts- oder vergangenheitsorientierten Formen der Personalbeurteilung relevanten methodischen Problematiken hinaus, sind im Rahmen der Potentialbeurteilungspraxis sowohl anforderungs- als auch qualifikationsbezogene Prognoseproblematiken zu bewältigen. 2. Als Elemente komplexer und langfristiger Potentialentwicklungsstrategien erfüllen Potentialbeurteilungen nicht primär abbildende, bewertende sondern gestaltende Funktionen i. d. S., daß Potentialbeurteilungen bzw. die über diese erhobenen Daten die Initiierung, Steuerung und Kontrolle von Potentialentwicklungsprozessen ermöglichen müssen. In der Konsequenz kommt der Begründungsargumentation innerhalb einer Potentialbeurteilungskonzeption besondere Bedeutung zu. Dies nicht zuletzt auch aufgrund der Sachverhalte, daß formulierte Potentialbeurteilungen die Entwicklungsmöglichkeiten und -verläufe der jeweils betroffenen Mitarbeiter in direkter Weise beeinflussen und daß die Sicherstellung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens die Beurteilung und Entwicklung der unternehmerischen Humanpotentiale zwingend voraussetzt. Vor diesem Hintergrund diskutiert die vorliegende Arbeit die in der betrieblichen Praxis dominierenden Rahmenkonzepte zur Potentialbeurteilung und skizziert einen alternativen Beurteilungsansatz, der insbesondere den Erfordernissen einer modifikationsorientierten - auf Potentialentwicklung abzielenden - Potentialbeurteilungspraxis entspricht.