Furcht und Strafe
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Kriminelle Handlungen führen nicht nur zu Reaktionen von Seiten des Staates (in Form einer strafrechtlichen Verfolgung), sie lösen auch häufig einen interpersonellen Konflikt aus, der Reaktionen bei allen Beteiligten hervorruft. Die individuelle Reaktion eines Tatopfers auf eine derartige Erfahrung stellt das grundlegende Thema dieser Arbeit dar. Sie konzentriert sich dabei auf die von Opfern geäußerten Forderungen nach einer Bestrafung kriminellen Handelns sowie ihrer Wahrnehmung von Kriminalität als Bedrohung. Hinsichtlich der Furcht, auch zukünftig durch Kriminalität bedroht zu sein, wird ein Wirkungsmodell krimineller Viktimisierung unter Berücksichtigung kognitiver Erwartungen formuliert. Ausgangspunkt der Ausführungen zu Strafbedürfnissen ist die Annahme, eine Bestrafung des Täters stelle die Integrität des Opfers zumindest symbolisch wieder her. Hiervon ausgehend erörtert die Verfasserin, welche Konsequenzen sich für von Opfern hervorgebrachte Strafforderungen ableiten lassen. Eine empirische Überprüfung erfolgt abschließend mittels einer im Rahmen einer Dunkelfeldstudie befragten Stichprobe.