Überwachen und Ausschließen
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„Überwachen und Ausschließen“ beschäftigt sich mit einem klassischen Thema der Soziologie, der Macht. Die Studie setzt an die zentralen Thesen des französischen Sozialhistorikers Michel Foucault an. De Marinis versteht Macht als Netz, das die gesamte Gesellschaft umspannt. Ob allerdings Macht hier im Sinne der allumfassenden Foucaultschen Disziplinierungsstrategien wirkt, ist die zentrale Frage des Buches. Diese stellt de Marinis, indem er eine Analyse heutiger Gesellschaften vornimmt. Seine Frage nach den Formen der Macht mündet in die zentrale These, daß moderne Gesellschaften in postsoziale übergegangen seien und daß sich im Verlauf dieser Wandlungen die Machtinterventionen verändert haben. Diese These entfaltet der Autor in zwei Argumentationsschritten. Im ersten Teil der Arbeit spannt er ein Netz zwischen den Kategorien Macht, Gesellschaft und Raum. In all diesen drei Bereichen beschreibt er die Differenz zwischen Disziplin und Kontrolle, Disziplinargesellschaft und Kontrollgesellschaft. Der zweite Teil der Arbeit bietet eine Konkretisierung der Thesen der postsozialen Kontrollgesellschaft. Ort der Konkretisierung ist die Stadt. Untersucht werden die postsozialen Machtinterventionen am Beispiel von Architektur und Urbanismus. Das Buch ist ein innovativer und gehaltvoller Beitrag zur Präzisierung des Machtbegriffs. Zudem liefert die Studie gerade über die These einer Verräumlichung von Macht neue theoretische Fundamente für eine empirische Forschung im Bereich der Stadt- und Regionalsoziologie. Der Autor, geb. 1968, studierte Soziologie an der Universität Buenos Aires und promovierte am Institut für Soziologie der Universität Hamburg. Er arbeitete als freier Autor, wissenschaftlicher Übersetzer und Lektor in Madrid. Gegenwärtig lebt er in Buenos Aires, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universidad Nacional de Quilmes, Buenos Aires, Argentinien, tätig ist.