Zeitarbeit für Behinderte
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Die hohe und verfestigte Arbeitslosigkeit unter Schwerbehinderten ist ein gravierendes sozial- und arbeitsmarktpolitisches Problem. Die Wiedereingliederung von arbeitslosen Schwerbehinderten in den Arbeitsmarkt wird durch u. a. durch Vorurteile und Informationsdefizite bei Arbeitgebern erschwert. Die vorliegende Studie untersucht aus informationsökonomischer Sicht zunächst die Probleme der Unsicherheit bei Einstellungsentscheidungen. Sie fragt, warum die Gruppe der Schwerbehinderten von dieser Problematik besonders betroffen ist. Die Analyse wird untermauert durch umfangreiches Zahlenmaterial zur Situation Schwerbehinderter auf dem Arbeitsmarkt. Kritisch betrachtet wird das traditionelle arbeitsmarktpolitische Instrumentarium für Schwerbehinderte, das sich teilweise kontraproduktiv auf die Eingliederungschancen auswirken kann. Zeitarbeit speziell für die Zielgruppe der Schwerbehinderten stellt ein innovatives Instrument dar, das dazu beitragen soll, Unsicherheit über das Leistungsvermögen Schwerbehinderter zu verringern und eine Brücke hin zu regulärer Beschäftigung zu bauen. Vorbild ist das holländische „START“- Modell. Angesichts einer „risikolosen Erprobung“ durch potentielle Arbeitgeber als Kern des Konzepts erhalten auch Angehörige von Problemgruppen auf dem Arbeitsmarkt eine Beschäftigungschance. Logik und Funktionsweise dieses arbeitsmarktpolitischen Instruments werden umfassend beschrieben und die bisher vorliegenden praktischen Erfahrungen dargestellt und bewertet. Dabei werden auch die Probleme und Grenzen dieses Ansatzes deutlich.