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Karrieren unter der Lupe: Lehramt und Alternativen

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I Die Nadel im Heuhaufen Neue Lehrer braucht das Land. Oder zumindest: zusätzliche. Der „Lehrernotstand“ ist so eklatant, dass sich mittlerweile die für Schulen und Ausbildung zuständigen Bundesländer bei der Rekrutierung von Lehrämtlern „Wildwestmethoden“ bedienen oder sich diese zumindest vorwerfen. Die Kultusminister fordern sich gegenseitig zum Duell. Wer schneller und genauer schießt – also eine flottere Ausbildung und bessere Berufsaussichten bietet – hat vielleicht einen umworbenen Pädagogen mehr in seinem Bundesland. Nach „miserablen beruflichen Aussichten“, die Lehramtsstudierenden noch in den Neunzigerjahren attestiert wurden, stellt nun beispielsweise Bayern spontan zusätzlich 500 Junglehrer mit Zweidrittel-Arbeitsverträgen ein, verdreifacht Nordrhein-Westfalen die Stellenbudgets, mit denen die Schulleiter selbstständig Personal aussuchen können, bittet Niedersachsen überzählige Lehrer aus Thüringen zum bezahlten Umzug. Parallel dazu wird die Kapazität der eigenen Anfängerstudienplätze für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen erhöht. Und das Saarland eröffnete derweil den kurz zuvor eliminierten Studiengang für das Lehramt an berufsbildenden Schulen aufs Neue. Gute und vor allem immer mehr Lehrer werden gebraucht – und zwar schnell. Das liegt zum einen an dem derzeit in den Lehrerzimmern stattfindenden Generationswechsel – in den nächsten zehn bis 15 Jahren werden vermutlich rund 50 Prozent der Pädagogen pensioniert. Zum anderen war die berufliche Aussicht für Lehramtsstudierende, später auch in ihrem anvisierten Beruf arbeiten zu können, lange Zeit so düster, dass immer mehr karriereorientierte Abiturienten dem Lehramtsstudium nichts abgewinnen konnten oder nach dem Staatsexamen doch lieber in die damals boomende IT-Branche wechselten. Hinzukommt, dass Pädagogikstudierende nicht mehr unbedingt den staatlich vorgegebenen Weg in die Schule beschreiten wollen. Alternativen finden sich auch anderswo: Bei Privatschulen oder Nachhilfeinstituten etwa oder in der Erwachsenenbildung. So entfallen etwa ein Fünftel aller den Arbeitsämtern gemeldeten Stellen für Lehrer auf die verschiedenen Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Auch die Wirtschaft kann (immer noch) eine lukrative Wahl sein: Das Dienstleistungsgewerbe, Agenturen, Verlage und Versicherungen versprechen sich von Lehrämtlern Engagement, eine vergleichsweise hohe fachliche Flexibilität und vor allem soziale Kompetenz, meldet etwa der Informationsdienst der deutschen Wirtschaft Köln.

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Karrieren unter der Lupe: Lehramt und Alternativen, Margarete Hucht

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2003
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