Gedanken in Bewegung
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Was bedeutet es, in strukturellen Situationen an denselben Gegenstand zu denken? Balle favorisiert eine phänomenologische Analyse, die auf sprachanalytische Beschreibungsmodelle singulärer Gedanken zurückgreift. Hierzu werden die einzelnen Bestandteile von Gedanken und deren Beitrag für kontextuelle und transkontextuelle Bezugnahmen untersucht. Gegen Edmund Husserl, Gareth Evans und John Perry argumentiert Balle für eine Dynamisierung von Intentionalität vor dem Hintergrund vorintentionaler Fähigkeiten. „Gestaltungen“ werden als Abbildungsfunktionen von Basis- auf Kontextinhalte und damit als Vorbedingungen zeitübergreifender Überzeugungen aufgefasst. In diesem Zusammenhang verficht Balle die These einer „essentiellen Dynamik“: Selbst minimale raumzeitliche Kontextveränderungen modifzieren den feinkörnigen mentalen Gesamtgehalt. Daher sind Gedanken , in Bewegung‘, denn sie unterliegen permanenten inhaltlichen Modifikationen, während ihre zeitübergreifende Einheit durch identische Abbildungsweisen gewährleistet wird.