Multimediale, multimodale Programmangebote in der Perspektive von Ökonomie und Sozialisation
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Ein zentrales Thema der medienpädagogischen Forschung ist die Medienrezeptionsforschung, die die Nutzung von Medienangeboten durch Kinder und Jugendliche untersucht. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, Bewertungsgrundlagen für die medialen Angebote zu erarbeiten und die jungen Rezipienten durch Aufklärung beim Aufbau der notwendigen Medienkompetenz für den Umgang mit diesen Angeboten zu unterstützen. Dies macht es jedoch erforderlich, auch die Entwicklung von Medienangeboten, die zunehmend durch Medienkonvergenz und Multimedialität gekennzeichnet sind, zu verstehen. Die an den ökonomischen Interessen der Medienschaffenden orientierten Medienangebote stellen die Grundlage für die Entwicklung von Medienkonsumgewohnheiten der heranwachsenden Kinder- und Jugendgeneration dar. Das erforderliche Verständnis der sozialen Tragweite der an den Marktmechanismen ausgerichteten Medienentwick-lungen eröffnet sich erst im Nachhinein. So lassen sich die Sozialisationsimplikationen eines Medienproduktes erst diskutieren, wenn dieses existiert. Begründen lässt sich dies dadurch, dass die Pädagogen oftmals erst Zugang zum Angebot erhalten, wenn dieses produziert ist. Folglich geht der pädagogischen Auseinandersetzung mit den Medienangeboten deren wirtschaftliche Nutzung voraus. An dieser Schnittstelle setzt die vorliegende Arbeit an. Sie wirft einen Blick „hinter die Kulissen“ des nur schwer zugänglichen Bereichs der Medienproduktion und untersucht den Aspekt der Medienkonvergenz am empirischen Beispiel des multimedial ausgewerteten Castingangebots Popstars aus Sicht der Produzenten. Auf der Basis qualitativer Forschungsmethoden (leitfadengestützte narrative Experteninterviews, Medienanalyse) werden die Motive der Medienproduzenten in der Gestaltung und Vermarktung des multimedialen und multimodalen Angebotssystems herausgearbeitet. Neben der Komplexität des Medien- und Ereignisarrangements zeigt die Arbeit als ein weiteres Ergebnis auf, dass der kreative Freiraum für die Medienschaffenden im fortschreitenden Produktionsprozess im fortschreitenden Produktionsprozess kontinuierlich abnimmt, während die Vermarktung des Angebotssystems zunehmend ins Zentrum der Gestaltungsaktivitäten rückt.